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Tumor nicht erkannt: Fehldiagnose kostete Grazer fas...

Heute Redaktion
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Der 53-jährige Grazer Harald N. wäre fast gestorben. Ärzte hatten seinen Nebennierentumor als "psychisches Problem" abgetan. Nun klagt er auf 30.000 Euro Schadenersatz.

Der 53-jährige Grazer Harald N. wäre fast gestorben. Ärzte hatten seinen Nebennierentumor als "psychisches Problem" abgetan. Nun klagt er auf 30.000 Euro Schadenersatz.

Begonnen hat alles im Jahr 2014: Damals suchte Herr N. einen Arzt auf, weil er seit einem Jahr unter Schlafstörungen, Panikattacken, Atemnot und starkem Bluthochdruck litt. Die Beschwerden wurden plötzlich so massiv, dass er einen Herzinfarkt vermutete. Doch die Ärzte fanden nichts.
Seine Panikattacken kamen in der Folge in immere kürzeren Abständen, zwei Monate später fand sich Harald N. auf der psychiatrischen Abteilung wieder: "Ich wusste aber, ich war kein psychiatrischer Fall."

Ärzte ignorierten ihn

Er sagt, die Ärzte hätten ihn ignoriert: Ich habe im Internet recherchiert - und festgestellt, dass die Symptome meiner Krankheit auf einen Nebennierentumor hinweisen könnten. Darüber habe ich die Ärzte informiert, aber niemand hat mich ernst genommen", so der Grazer.
Schließlich kam auch noch Bluthusten dazu. Ein Lungenfacharzt befürchtete eine Lungenembolie und ließ ihn mit der Rettung ins LKH Graz Süd-West bringen - wo er noch am selben Tag entlassen wurde. Auch im damals verfassten Befund stand nichts von einem Tumor, die Sache war für die Ärzte noch immer eine psychische Angelegenheit, so N.

Völliger Zusammenbruch

Im Februar 2016 kam dann der völlige Zusammenbruch: Harald N. hatte starke Krämpfe und Bauchschmerzen, diesmal wurde er stationär aufgenommen. Nach einer Überstellung in die Universitätsklinik wurde sein Nebennierentumor endlich entdeckt: "Ich war nur noch Milimeter vom Tod entfernt", sagte N. der "Kleinen Zeitung".
Nach einer Operation und darauffolgenden Komplikationen ist N. seelisch und körperlich stark beeinträchtigt: "Ich habe keine Lebensqualität mehr", klagt er. Von der Steirischen Krankenanstalten Gesellschaft (Kages) will er jetzt 30.000 Euro Schadenersatz.

Die angebotenen 18.000 Euro sind ihm zuwenig. "Außerdem wollen wir ein Haftungsanerkenntnis für Spät- und Dauerfolgen", so die Anwältin des Mannes.