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Türkei startet Offensive in Nordsyrien

Die Türkei hat ihren Militäreinsatz im Nordosten Syriens begonnen. Das teilte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch mit.

Heute Redaktion
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Die Türkei hat ihren Militäreinsatz im Nordosten Syriens begonnen – gemeinsam mit pro-türkischen Rebellen gegen das Assad-Regime in Damaskus. Das teilte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch mit. Der Einsatz zielt gegen die kurdische YPG-Miliz.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass die türkischen Truppen die Grenze zu Nordsyrien übertreten haben. Dies teilte ein türkischer Beamter dem Nachrichtenportal "Bloomberg" mit.

Der Kommunikationsdirektor des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Fahrettin Altun, schrieb in einem in der Nacht auf Mittwoch veröffentlichten Meinungsbeitrag in der "Washington Post", dass die Truppen in Kürze einmarschieren werden. "Das türkische Militär, zusammen mit der Freien Syrischen Armee, wird die türkisch-syrische Grenze in Kürze überqueren", schrieb Altun. Bei der Freien Syrischen Armee (FSA) handelt es sich um von der Türkei unterstützte syrische Rebellen.

"Heikler historischer Moment"

Die kurdische Autonomieverwaltung im Nordosten Syriens hat die Zivilbevölkerung zur Generalmobilmachung gegen die befürchtete Offensive der Türkei aufgerufen. Sie rief zugleich die Kurden in Syrien und im Ausland auf, gegen die Pläne der Türkei auf die Straße zu gehen.

"Wir erklären drei Tage der Generalmobilmachung im Norden und Osten Syriens", erklärte die kurdische Autonomieverwaltung am Mittwoch und rief alle Zivilisten auf, sich "an die Grenze zur Türkei zu begeben, (...) um in diesem heiklen historischen Moment Widerstand zu leisten".

Für die Türkei Terroristen

Die SDF rief die "internationale Gemeinschaft und alle Länder der internationalen Koalition gegen den IS" dazu auf, "ihrer Verantwortung nachzukommen und eine humanitäre Katastrophe zu verhindern".

Erdogan hatte am Samstag erneut eine baldige Offensive in Nordsyrien angekündigt. Dort kontrollieren im Grenzgebiet zur Türkei die kurdischen YPG-Milizen Gebiete. Die Türkei betrachtet sie als Terroristen. Für die USA waren sie im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ein enger Verbündeter.

Das Weiße Haus signalisierte allerdings zum Wochenbeginn, man werde sich einer Offensive nicht in den Weg stellen, und zog US-Truppen aus der betroffenen Grenzregion ab. Später vollzog US-Präsident Donald Trump teilweise eine Kehrtwende und drohte der Türkei, dass jede "ungezwungene oder unnötige" Kampfhandlung für ihre Wirtschaft und Währung "verheerend" würde.