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Türken-Getränk Ayran: 70.000 für Beleidigung

Heute Redaktion
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Wer es wagt, in der Türkei das vor zwei Jahren von Präsident Recep Erdogan zum Nationalgetränk erhobene "Ayran" zu verunglimpfen, bekommt die volle Härte des Gesetzes zu spüren. Das musste jetzt eine türkische Teefirma zur Kenntnis nehmen.

Wer es wagt, in der Türkei das vor zwei Jahren von Präsident Recep Erdogan zum Nationalgetränk erhobene "Ayran" zu verunglimpfen, bekommt die volle Härte des Gesetzes zu spüren. Das musste jetzt eine türkische Teefirma zur Kenntnis nehmen.


 


Für einen Werbeclip engagierte die Teefirma Caykur den erfolgreichen Rapper Ceza, der mehrere Studioalben veröffentlicht und auch schon mit den deutschen Künstlern Eko Fresh, Afrob und Samy Deluxe zusammengearbeitet hat. In dem TV-Spot rappt Ceza unter anderem: "Ich habe Ayran getrunken, das hat mich einschlafen lassen".

Diese Worte sorgen jetzt laut der türkischen Zeitung "Hürriyet" für Ärger - das türkische Handelsministerium hat die Firma zu einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 70 000 Euro verurteilt. Begründung: Das salzig schmeckende Joghurt-Getränk sei in dem Spot "grundlos beleidigt" worden. Zudem sei die Aussage "unfair" gegenüber Firmen, die Ayran vertreiben. Schließlich werde Konsumenten die "schlechte Botschaft" vermittelt, dass sie weniger davon trinken sollten.

Der islamisch-konservative Präsidenten Erdogan will, dass die Türken mehr Ayran trinken und dafür weniger Raki, den Schnaps mit Anis-Aroma.

Vor einigen Jahren wurde Ceza in der Türkei "gedisst", weil er in einem lächerlichen Werbevideo einen Lolli gelutscht hatte, was seiner "Street Credibility" nicht gerade gut getan hat. Aber das ist zehn Jahre her, also eine Ewigkeit, dachte sich wohl die Teefirma und buchte Ceza für ihre neue Kampagne, in der es um einen Eistee namens "Didi" geht.