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Türken inserieren in Schwechat: Sex mit Kindern nich...

Heute Redaktion
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Am Schwechater Flughafen hatte die "Krone" über ein digitales Laufband vor zwei Wochen die Meldung affichiert: "Die Türkei erlaubt Sex mit Kindern". Das schmeckte der Regierung in Ankara gar nicht, die Schlagzeile sorgte für einen diplomatischen Zwischenfall. Jetzt schlägt die größte türkische Zeitung "Hyrriyet" zurück.

Am Schwechater Flughafen hatte die "Krone" über ein digitales Laufband vor zwei Wochen die Meldung affichiert: "". Das schmeckte der Regierung in Ankara gar nicht, die Schlagzeile sorgte für diplomatische Zwischenfälle. Jetzt schlägt die größte türkische Zeitung "Hyrriyet" zurück.

Die Meldung, dass die Die größte türkische Zeitung "Hürriyet" hat nun in Anspielung auf den Artikel bei der Gepäcksankunft in einer Ankunftshalle des Wiener Flughafens digitale Plakate angebracht, über die verkündet wird: "Liebe Freunde in Österreich! Die unabhängige und führende Zeitung der Türkei Hürriyet hat recherchiert: Sie können beruhigt sein, auch die türkischen Gesetze erlauben den Missbrauch von Kindern in keiner Weise, sie schützen sie sehr gut." Gleich über mehrere Screens neben dem Gepäcksband wird diese Botschaft ausgestrahlt. Darunter ist das Logo der  Zeitung platziert, samt QR-Code und Adresse, quasi als Werbung zum Hinklicken.

Konkret hatte das türkische Verfassungsgericht der Beschwerde eines Bezirksgerichtes stattgegeben. Die Richter hatten bemängelt, dass das Recht sexuelle Handlungen im Fall von unter 15-Jährigen grundsätzlich als Missbrauch und Vergewaltigung bestraft und damit auch einvernehmlichen Sex von Zwölf- bis 15-Jährigen kriminalisiert. Die obersten Richter gaben ihren Kollegen recht, forderten aber eine eine Differenzierung: Sex mit Kindern unter zwölf Jahren bleibe strafbar. Zwölf- bis 15-Jährige seien dagegen in der Lage zu verstehen, was sexuelle Handlungen seien, wie türkische Medien berichteten. 
Das Justizministerium wiederum widerspricht den Medien. Das Verfassungsgericht habe in den letzten zwei Monaten zwei Paragrafen annulliert, die das Strafmaß für Missbrauch und das Strafmaß für Vergewaltigung regeln. Dabei geht es um den Schutz von unter 15-Jährigen und nicht einwilligungsfähigen älteren Jugendlichen. Die Regierung werde bis Dezember neue Gesetze schaffen, so das Ministerium. Bis dahin bleiben die alten in Kraft. Von einer Gesetzeslücke bei Kindesmissbrauch könne also keine Rede sein.

Kanzler Kern für Abbruch der Türkei-EU-Gespräche

Seit dem gescheiterten Putsch in der Türkei Mitte Juli sind die Beziehungen zwischen der Türkei und Österreich angespannt. Die Türkei warf Österreich "radikalen Rassismus" vor, nachdem sich Bundeskanzler ausgesprochen hatte.

Botschafter abgezogen

Die Türkei hatte diese Woche ihren Botschafter aus Wien auch wegen der Schlagzeile zurückbeordert. Anlass war die Demonstration von Kurden in Wien vom vergangenen Wochenende, die auch die PKK unterstützt hätte, eine in der Türkei verbotene und als terroristisch bezeichnete Organisation.
In Österreich liegt die Altersgrenze übrigens mit Einschränkungen bei 14 Jahren.