Politik

Türkisch für Beamte zur Kontrolle der Grauen Wölfe

Der Moscheeverein Türkische Föderation soll in Österreich Kinder dazu animieren, den faschistischen Wolfsgruß zu zeigen. Die Aufregung ist groß.

Heute Redaktion
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Fotos, die der Wochenzeitung "Falter" vorliegen, würden belegen, dass Kinder in mehreren Moscheen in Österreich das Gedankengut der rechtsextremen Grauen Wölfe eingetrichtert bekommen. Graue Wölfe bezeichnet türkische Rechtsextremisten wie Mitglieder der Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) oder der Partei der Großen Einheit (BBP). Sie haben in der Vergangenheit zahlreiche Gewalttaten und Morde begangen.

Als Feinde sehen die Grauen Wölfe die kurdische Terrororganisation PKK, aber auch Kurden allgemein sowie Juden, Christen, Armenier, Griechen, Kommunisten, Freimaurer, Israel und die "Zionisten", die EU, den Vatikan und die Vereinigten Staaten – alles, was ihrer Meinung nach die Türkei gefährde. Der "Wolfsgruß", mit der Hand und den Fingern wird ein Wolf dargestellt, gilt als Grußform der Grauen Wölfe.

Türkisch-Kenntnisse gefordert

"Wir müssen diese Berichte ernst nehmen, das sind keine Einzelfälle", sagt dazu Sabine Schatz, SPÖ-Sprecherin für Gedenkkultur. "Das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung muss die Umtriebe der Grauen Wölfe intensiv beobachten und eine Einschätzung geben können, wie gefährlich diese Rechtsextremen sind."

Damit der Verfassungsschutz diese Aufgabe übernehmen könne, müsse Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) dafür sorgen, dass Mitarbeiter der Behörde mit den Ressourcen und mit dem notwendigen Wissen ausgestattet würden – "beispielsweise mit türkischen Sprachkenntnissen". "Nur so können die Aktivitäten erfasst werden, egal ob auf der Straße, bei Vereinstreffen oder im Internet", so Schatz.

Dies bezeichnet FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus als "Provokation der Sonderklasse". "Tatsache" sei, dass die SPÖ "insbesondere in Wien türkisch-nationalistische und islamistische Vereine nicht nur hofiere, sondern mit Millionen an finanziellen Förderungen bediene".

Kinder spielten tote "Märtyrer" in Uniformen

In den vergangenen Tagen war ein Moschee-Skandal hochgekocht, Bilder in sozialen Medien aufgetaucht, die zeigen, wie Kinder in Militäruniformen und Kopftuch mit türkischen Fahnen eine Schlacht des 1. Weltkriegs nachspielen. Die Kinder posierten auch als mit der türkischen Flagge bedeckte "Märtyrer" und mussten Leichen darstellen. (red)