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Türkische Firma wirbt für "Hitler-Shampoo"

Heute Redaktion
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So absurd es ist: Adolf Hitler und der Holocaust sind ein beliebtes Mittel, um Produkte zu bewerben. Nun regt ein Spot der türkischen Kosmetikfirma Biomen auf, in dem der "Führer" Werbung für Haarshampoo macht.

So absurd es ist: Adolf Hitler und der Holocaust sind ein beliebtes Mittel, um Produkte zu bewerben. Nun regt ein Spot der türkischen Kosmetikfirma Biomen auf, in dem der "Führer" Werbung für Haarshampoo macht.

"Warum benützt Du Frauenshampoo, wenn Du keine Frauenkleider trägst?" - so Adolf Hitler, in typischer Rednerpose, in dem türkischen Werbespot. Der Nazi-Diktator bot dem türkischen Fernsehpublikum die beste Alternative: "Echte Männer benutzen Biomen."

Dieses Shampoo in schwarzer Dose sei gut gegen Schuppen und verspreche Haarwuchs. Nach massiven Protesten vor allem jüdischer Organisationen wurde der Werbespot zurückgezogen. Der Grüne Bundesrat Efgani Dönmez begrüßte am Dienstag ausdrücklich die Rücknahme des Hitler-Werbespots und die entsprechende Entschuldigung des türkischen Shampoo-Herstellers.

Jüdische Gemeinde in Türkei aufgebracht

"Dass dieser den unsäglichen Spot zurückgezogen hat, ist der einzige richtige Schritt und vor allem auch der Intervention der Türkischen Gemeinde Österreichs zu verdanken, die sich massiv für eine Rücknahme des Spots eingesetzt und eine Entschuldigung eingefordert hat. Dies zeigt einmal mehr, dass sich ziviles Engagement auszahlt und zum Erfolg führt", betonte Dönmez.

Der Vorsitzende der amerikanischen Anti Defamation League (ADL), Abraham H. Foxman, erklärte: "Die Verwendung von Bildern des antisemitischen Diktators, der während des Holocaust für den Mord an sechs Millionen Juden und Millionen anderen Menschen verantwortlich war, ist ekelhaft und ein bedauernswerter Reklametrick." Erste Kritik äußerte die jüdische Gemeinde in der Türkei: "Wir betonen erneut und mit Nachdruck, dass es nicht akzeptabel ist, in einer Anzeige den Namen Hitlers zu benutzen."

Nicht der erste Fall

Hitler repräsentiere eine "perverse Mentalität" und habe den "brutalen Tod" von Millionen Menschen verursacht. Die Gemeinde forderte eine öffentliche Entschuldigung, um "die Verletzung des Gewissens der Menschheit zu reparieren". Auch in den türkischen Medien wurde Kritik laut. Die Zeitung Hürriyet schrieb, dass der Reklamespot "sozial unverantwortlich und geschmacklos" sei.

Hitler und der Holocaust wurden nicht das erste Mal für Werbezwecke eingesetzt. Anfang 2012 und dem Slogan "Küss deine Kalorien zum Abschied". 2010 bildete eine Bekleidungsfirma Hitler in rosa Uniform ab, um für die eigene Mode zu werben. 2007 wurde gar ein Xbox-Werbespot verboten, in der Hitler mit seinen Beratern über Strategien diskutiert.