Politik

Türkischer Minister kommt trotz Verbots nach Wien

Kanzler und Außenminister haben die Einreise verboten, nun will der türkische Wirtschaftsminister trotzdem kommen - und zwar schon ziemlich bald.

Heute Redaktion
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Türkischer Wirtschaftsminister will trotz Einreiseverbots nach Österreich kommen.
Türkischer Wirtschaftsminister will trotz Einreiseverbots nach Österreich kommen.
Bild: Reuters

Nihat Zeybekci wäre eigentlich am 15. und 16. Juli zu "Gedenkveranstaltungen" anlässlich des gescheiterten Putschversuches in der Türkei nach Wien gekommen. Die österreichische Regierung hat seine Einreise aber verboten.

Wie Außenminister Sebastian Kurz gegenüber "Heute" erklärt,wäre Zeybekci ausschließlich zum Zwecke eines öffentlichen Auftrittes vor der türkischen Community eingereist. Daher wurde ein "anlassbezogenes" Verbot verhängt. Bilaterale Gespräche hätte Zeybekci nicht führen wollen.

Kommt trotzdem

In der Türkei herrschte nach Österreichs Verbot helle Aufregung. Nun berichtet die türkische Zeitung "Hürriyet", dass Minister Zeybekci "trotz der hässlichen Haltung Österreichs" nach Wien kommen werde. Wahrscheinlich am 27. Juli.

Um ein Einreiseverbot macht er sich offenbar keine Sorgen, stehen doch angeblich offizielle Wirtschaftsgespräche auf seiner Agenda. Es geht um 2,3 Milliarden Handelsvolumen zwischen der Türkei und Österreich, diese will der türkische Minister steigern.

Zum Einreiseverbot gegen ihn sagt er der Zeitung nur: "Wir haben uns die Vorgehensweise der österreichischen Regierung notiert."

Außenministerium prüft

Ob er diesmal einreisen darf, will das österreichische Außenministerium erneut prüfen. Bilaterale Treffen seien grundsätzlich willkommen, ein öffentlicher Auftritt des Ministers aber weiterhin nicht, heißt es gegenüber dem "Kurier".

Wirtschaftsminister Harald Mahrer würde sich jedenfalls auf ein Treffen mit seinem Amtskollegen freuen. In seinem Ministerium sei aber noch keine offizielle Terminanfrage eingegangen.

(csc)