In Peking wurde kürzlich ein Regierungsentwurf für sogenannte generative künstliche Intelligenz vorgelegt. Somit ist China dabei, als erstes Land der Welt Regulierungen für künstlich Intelligenz zu setzen. Der Entwurf fordert, dass die erzeugten Inhalte die "Grundwerte des Sozialismus spiegeln". Unter anderem sind "Subversion der Staatsmacht, Sturz des sozialistischen Systems und Aufstachelung zur Spaltung des Landes" verboten.
Österreichs Staatssekretär Florian Tursky sieht diese Pläne Chinas aber als Gefahr für Gesellschaft und nationale Sicherheit. "Wenn diese neue chinesische Reglementierung kommt und umgesetzt wird, ist es aus meiner Sicht notwendig, in China erstellte KI-System aus dem EU-Markt auszuschließen und in Europa zu verbieten", sagte Tursky laut Reuters.
Laut Tursky gefährden diese Pläne die Demokratie: "KI darf keiner staatlich vorgegebenen Ideologie folgen. Dies würde zur Folge haben, dass chinesische KI-Systeme in Europa auf den Markt kommen, die ideologischen Fußabdrücke der kommunistischen Partei Chinas haben."
Der ÖVP-Politiker habe in einem Brief die EU-Kommission aufgefordert, den "Artificial-Intelligence-Act" umgehend fertigzustellen. Da mit diesem Reglement sichergestellt werden soll, dass das volle Potenzial von künstliche Intelligenz ausgeschöpft werden kann, ohne dass dabei Schaden entsteht.
Eigentlich ist diese EU-Regulierung erst für Anfang 2025 geplant, für Tursky ist das allerdings viel zu spät. Bis dahin würden sich die Fähigkeiten der KI noch um ein vielfaches verbessern und es würde zahlreiche KI-Systeme geben ohne dass man einen Überblick über deren Inhalt und Ausrichtung hätte.
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