Politik

"Sie sind verlassen. Das ist das Problem"

Heute Redaktion
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Am Mittwoch gingen die zweiten TV-Duelle zur EU-Wahl im ORF über die Runde. "Heute.at" analysiert die acht direkten Duelle der Spitzenkandidaten.

Weniger hitzig als erwartet ging es in der zweiten Runde der Speed-Duelle gestern Abend am Küniglberg zu. Einigermaßen verwunderlich, duellierten sich doch auch die Kandidaten der drei großen Parteien miteinander.

Claudia Gamon war diesmal nicht die einzige Frau im Ring. Die VP schickte Staatssekretärin Edtstadler ins Duell mit FP-Kandidat Vilimsky. Der war gleich drei Mal im Einsatz – und wie vergangene Woche fast nur auf Samtpfoten unterwegs.

Auf ein Duell wartete man vergeblich: das VP-interne zwischen Edtstadler und Othmar Karas. Laut bösen Zungen wäre das sicher spannend gewesen.

Vilimsky gegen Voggenhuber - Duell mit Anleihen bei den Gebrüdern Grimm

Wenig gemeinsam hatten erwartungsgemäß Harald Vilimsky (FP) und Johannes Voggenhuber (Jetzt). Besonders deutlich wurde das bei den EU-Kompetenzen. Ersterer will diese von der EU „zurückholen", Zweiterer will sie ausweiten. Auffällig: Vilimsky zeigte sich erneut kuschelweich. Von Voggenhuber gab's dafür „Kreide für die Stimme".

Karas gegen Kogler - Bürokratie-Monster und viel Frittiertes

Die viel zitierte „Pommes-Verordnung" prägte das Duell Karas (VP) gegen Kogler (Grüne). Er habe seine Meinung in Sachen EUReform nicht geändert, beharrte Karas: „Auf Othmar Karas ist Verlass." Kogler konterte: „Sie sind verlassen. Das ist das Problem." Welche 1.000 EU-Verordnungen die VP abschaffen will, konnte Karas nicht sagen.

Schieder gegen Vilimsky - Ein zahmer Blauer und ein reimender Roter

Voggenhubers Kreide wirkte bei Vilimsky (FP) bereits, so zahm trat er auf. Kreideweich, aber böse das „Lob" von Schieder (SP) für Vilimsky: Der wolle die EU zerstören, sei dabei (anders als die VP) „ehrlich, aber gefährlich". Vilimsky wollte mit Schieder auf ein Bier gehen, dieser lud stattdessen reimend FP-Wähler ein: „SP voten statt identitäre Chaoten".

Gamon gegen Kogler - Neos und Grüne schenkten sich nichts

Intesives Duell der Europa-Fans: Claudia Gamon (Neos) und Werner Kogler (Grüne) betonten zwar viele Gemeinsamkeiten, vor allem bei der „Vertiefung der EU". Unterschiede zeigten sich aber beim Thema Handel: Gamon warf dem Grünen stetige „NeinSagerei" vor, etwa bei CETA. Der konterte: Handel gäbe es auch ohne „giftige" Abkommen.

Schieder gegen Karas - Ein großer Abwesender und wieder die Pommes

Fast ein Abziehbild des Duells Karas gegen Kogler war das von Karas gegen Schieder. Wieder musste der VP-Kandidat die EUKritik seines Parteichefs rechtfertigen. Schieder tat Karas wegen der Widersprüche zu Kurz fast schon leid: „Als ehrlicher Europäer: Wie lange werden Sie da noch mitmachen?" Karas: „Ich werde immer weiterkämpfen."

Gamon gegen Voggenhuber - Kandidaten (fast) wie Pech und Schwefel

In den ersten Minuten wollte das Rendezvous von Gamon (Neos) und Voggenhuber (Jetzt) nicht zum Duell werden, es dominierte die verzweifelte Suche nach einem kontroversen Thema. Erst als die Wirtschaftspolitik (Schulden, Euro etc.) zur Sprache kam, wachten die beiden auf. Zu einem richtigen Streit konnten sie sich aber nicht durchringen.

Vilimsky gegen Edtstadler - Koalitionsduell mit vielen Gemeinheiten

Im einzigen Duell mit VP-Staatssekretärin Edtstadler hagelte es Untergriffe. Vilimsky attestierte der VP wegen Karas „Zerrissenheit", meinte gar: „Eigentlich müssten sie in meinem Team sein!" Die antwortete: „Schenken sie ihren Wählern reinen Wein ein. Ihre Freunde wollen die EU zerstören". Highlight: Vilimsky?s „umfallender" Karas-Aufsteller.

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    (rfr)