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U-Boot verschwunden – Crew hat "Sauerstoff bis Samstag" 

Die Suche nach dem seit Mittwoch vor Bali verschollenen Unterseeboot KRI Nanggala dauert an. Gemäß der Marine reicht der Sauerstoff noch 72 Stunden.

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Das verschwundene U-Boot KRI Nanggala gehört zur deutschen U-Boot-Klasse 209 und wurde im Juli 1981 in den Dienst gestellt.
Das verschwundene U-Boot KRI Nanggala gehört zur deutschen U-Boot-Klasse 209 und wurde im Juli 1981 in den Dienst gestellt.
Screenshot Youtube/Tlogotirto Official

Die indonesische Marine sucht weiterhin fieberhaft nach dem U-Boot KRI Nanggala, das am Mittwoch während einer Übung zum Torpedo-Testen verschwand. Im Einsatz stehen sechs Kriegsschiffe und Helikopter. Als sich die Crew des 1980 in Deutschland gebauten und 2012 in Korea revidierten Jagd-U-Bootes nicht wie befohlen meldete, löste die Admiralität Alarm aus. Die Nanggala war rund 90 Kilometer vor der Küste Balis unterwegs, als sie um 4.30 Uhr Ortszeit verschwand.

Experten vermuten das Schiff in 700 Metern Tiefe – ausgelegt ist es für Tauchgänge bis maximal 500 Meter. Ein Ölfleck, der auf der Meeresoberfläche entdeckt wurde, wird als Indiz dafür gedeutet, dass die Nanggala beschädigt sein könnte. "Die Sauerstoffreserve des U-Bootes im Fall eines Stromausfalls ist 72 Stunden", so Yudo Margono, Stabschef der indonesischen Marine, gemäß der "Jakarta Post". Es bleibe noch Zeit bis Samstag um 3 Uhr Ortszeit. "Hoffentlich finden wir sie vorher", so Margono.

Ausstieg in dieser Tiefe unmöglich

Als mögliche Ursache des Vorfalls vermuten die Militärs eine Panne: "Es ist denkbar, dass während des Tauchgangs der Strom ausfiel und die Crew keine Kontrolle mehr über das Boot hatte. In diesem Fall konnten auch keine Notfallmaßnahmen ergriffen werden", heißt es in einem Communiqué der Marine.

Bei der Suche nach der Nanggala – und möglicherweise der Bergung der Crew – haben Indien, Singapur, Malaysia und Australien Hilfe zugesichert. Die australische Außenministerin Marise Payne sagte, man wolle "auf jede Art helfen, auf die man könne".

Laut U-Boot-Experte Frank Owen vom Submarine Institute of Australia ist das größte Problem, dass die Nanggala nicht mit dem Equipment ausgestattet ist, um sich über die Notluke mit einem Rettungs-Tauchboot zu verbinden. "Daher gibt es keine Rettungsmöglichkeit", betont er. "Wenn das U-Boot in weniger als 180 Metern auf dem Meeresboden liegt, kann die Besatzung einzeln mit einem Spezialanzug entkommen. In mehr als 180 Metern Tiefe gibt es jedoch keine Fluchtmöglichkeiten." Das gesamte U-Boot zu heben sei in diesem Fall die letzte Möglichkeit, das aber sei ein "sehr langer Prozess".

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