Nach der am Mittwoch in Wien erfolgten Festnahme hat die Staatsanwaltschaft Wien nun die Verhängung der Untersuchungshaft für den mutmaßlichen IS-Anhänger und Terrorverdächtigen Arda K. beantragt (es gilt die Unschuldsvermutung). Das Landesgericht für Strafsachen entscheidet jetzt am Wochenende, ob dem Antrag stattgegeben wird, sagte Gerichtssprecher Daniel Rechenmacher am Freitag gegenüber der APA. Unterdessen wurde der 20-jährige Slowake mit Wohnsitz in Wien in die Justizanstalt Josefstadt überstellt.
Dem jungen Mann wird zu Last gelegt, dass er gemeinsam mit seinen Kindheitsfreunden Beran A. und Hasan E. mehrere Anschläge geplant haben soll. Seit dem späten Frühjahr 2023 sei er Teil der Terrorzelle rund um den verhinderten Attentäter auf ein Taylor Swift-Konzert im Wiener Ernst-Happel-Stadion gewesen. Bereits Ende 2023 hätten die Männer in Chats über ein "großes Vorhaben", das für weltweite Schlagzeilen sorgen soll, gesprochen.
Jeder von ihnen sollte zu Beginn des Ramadan 2024 in unterschiedlichen arabischen Ländern einen Anschlag verüben. Ziel sei es gewesen, an heiligen Stätten, die ihnen zufolge durch Touristen entweiht wurden, so viele Menschen wie möglich zu töten. Beran A. sollte in Dubai killen, Arda K. in Istanbul und Hasan E. in Mekka.
Am 4. März 2024 reisten die drei mutmaßlichen IS-Anhänger an ihre Zielorte. Beran A. flog alleine nach Dubai, während sich der damals 19-jährige Arda K. mit Hasan E. nach Istanbul begab. Nachdem der Slowake mit Hasan E. einige Tage in Istanbul verbracht hatte, flog dieser nach Mekka weiter. Dort verübte der Niederösterreicher vor der Al-Haram-Moschee, einen Terroranschlag, bei dem fünf Personen schwer verletzt wurden.
Hasan E. wurde in weiterer Folge in Saudi-Arabien festgenommen. In wenigen soll ihm in Riad der Prozess gemacht werden – es droht die Todesstrafe. Arda K. und Beran A. kehrten hingegen unverrichteter Dinge aus Istanbul bzw. Dubai nach Österreich zurück.
Laut eigenen Angaben hatte Beran A. in Dubai kalte Füße bekommen. Er hatte Angst vor dem Tod im Kugelhagel und den damit verbundenen Schmerzen. In weiterer Folge soll er damit begonnen haben, einen Anschlag auf die dreitägige Taylor-Swift-Konzertreihe, die Anfang August 2024 in Wien über die Bühne gehen sollte, zu planen.
Sein Vorhaben wurde allerdings durchkreuzt, als die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) von einem ausländischen Partnerdienst einen diesbezüglichen Hinweis erhielt. Beran A. wurde festgenommen und die Konzerte aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Arda K. konnte längere Zeit nicht als dritter Attentäter identifiziert werden. Wie die "Krone" berichtete, sagte der gebürtige Slowake gegenüber den Ermittlern, dass er von den Plänen seines damaligen Reisebegleiters Hasan E. nichts wusste. Er sei lediglich auf Sightseeingtour mit ihm in Istanbul gewesen.
Eine Durchsuchung seiner digitalen Geräte sei damals nicht möglich gewesen, da Arda K. erklärte, dass ihm sowohl sein Handy als auch sein Laptop in Istanbul entwendet wurden. Erst vor wenigen Tagen konnten Ermittler verdächtige Nachrichten auf ihn zurückführen, was schlussendlich zu seiner Festnahme führte.