Österreich

U1-Schubser redet sich auf Alkoholisierung aus

Heute Redaktion
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Nach der grundlosen Attacke auf eine Wienerin, die er auf die Geleise der U-Bahnstation Nestroyplatz gestoßen hat, will der mutmaßliche Täter nichts von Absicht wissen. Er "wollte das nicht", es sei "eher ein Unfall gewesen" und es tue ihm leid, so der 40-Jährige, der während der Tat in der Nacht auf Samstag betrunken war, in seiner Einvernahme durch die Polizei. Seinem Opfer wurde zwar von anderen Fahrgästen wieder auf den Perron geholfen, es büßte allerdings zwei Schneidezähne ein.

, will der mutmaßliche Täter nichts von Absicht wissen. Er "wollte das nicht", es sei "eher ein Unfall gewesen" und es tue ihm leid, so der 40-Jährige, der während der Tat in der Nacht auf Samstag betrunken war, in seiner Einvernahme durch die Polizei. Seinem Opfer wurde zwar von anderen Fahrgästen wieder auf den Perron geholfen, es büßte allerdings zwei Schneidezähne ein.

Gegen 23.50 Uhr war der Mann aus der U1 in Richtung Stephansplatz ausgestiegen, auf die andere Seite des Bahnsteigs gelaufen und hatte die Frau auf die Geleise gestoßen. Anschließend fuhr er mit der selben Garnitur weiter, mit der angekommen war. In der Zwischenzeit halfen andere Passagiere der 43-Jährigen zurück auf den Perron. Neben zwei abgebrochenen Zähnen erlitt sie Kinnverletzungen sowie Prellungen. Nach der Versorgung im Spital war sie am Sonntag bereits in häuslicher Pflege, so die Polizei.

Täter musste mit Pfefferspray gebändigt werden

Der mutmaßliche Täter wurde deswegen so rasch festgenommen, da er am Stephansplatz ausgestiegen und zwei Männer anpöbelt sowie attackiert hatte. Diese hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Die eigentliche Festnahme ging nicht problemlos über die Bühne: Gegen den sich zur Wehr setzenden Betrunkenen musste Pfefferspray eingesetzt werden. Eine Zeugin des Geschehens am Nestroyplatz identifizierte ihn als Angreifer auf die 43-Jährige.

Laut Daniel Amann, Sprecher der Wiener Linien, haben zudem Kameras das dramatische Geschehen aufgezeichnet. Der Polizei wurde das Material bereits übergeben. Ammann empfiehlt Fahrgästen, die auf die Geleise stürzen oder gestoßen werden, die Sicherheitsnische unter dem Bahnsteig zu nutzen. Zeugen derartiger Vorfälle sollen den Zugstopp betätigen, der sich bei den grünen SOS-Würfeln befindet. Dadurch bekommen die U-Bahn-Fahrer keine Freigabe für die Station und fahren nicht in diese ein. Zugleich wird man mit der Leitstelle verbunden und kann den Sachverhalt schildern.

Notstopp wurde nicht betätigt

Beim Vorfall in der Nacht auf Samstag wurde dieser Zugstopp nicht betätigt. Eine Zeugin schilderte gegenüber mehreren Medien die dramatischen Momente: Ein junger Mann konnte das Opfer rechtzeitig auf den Perron heben, wo sich dann insgesamt vier Helfer um die Frau kümmerten. Ärgerlich für die 20-jährige Studentin: Die meisten anderen sahen einfach zu...

Dass jemand absichtlich auf die U-Bahn-Geleise geschubst wird, sei "sehr, sehr selten", betonte Amann. Auch dass jemand durch Unachtsamkeit oder aufgrund seines Alkoholkonsums versehentlich dorthin stürzt, komme ebenfalls nicht oft vor.