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Uber trickst Behörden mit geheimer Software aus

Heute Redaktion
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Bild: Neil Hall / Reuters

Der Fahrdienstvermittler Uber hat die Verwendung einer geheimen Software namens "Greyball" eingeräumt. Mit Letzterer sollen Fahrer des US-Unternehmens vor unliebsamen Methoden der Konkurrenz sowie vor Polizeikontrollen und Beamten bewahrt werden.

Der Fahrdienstvermittler Uber hat die Verwendung einer geheimen Software namens "Greyball" eingeräumt. Mit Letzterer sollen Fahrer des US-Unternehmens vor unliebsamen Methoden der Konkurrenz sowie vor Polizeikontrollen und Beamten bewahrt werden.
Uber bestätigte am Samstag nach einem Bericht der New York Times die Existenz des Programms "Greyball": "Dieses Programm weist Anfragen von betrügerischen Nutzern ab, die unsere allgemeinen Geschäftsbedingungen verletzen", erklärte ein Uber-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.

Es richte sich gegen Leute, die die Fahrer körperlich attackieren wollten, "Wettbewerber, die unsere Arbeit stören wollen, oder Gegner, die bei Undercovereinsätzen mit den Behörden unter einer Decke stecken, um unseren Fahrern eine Falle zu stellen". Das Programm werde vor allem dort verwendet, wo die Fahrer um ihre Sicherheit fürchten müssten, aber nur "selten", um der Polizei aus dem Wege zu gehen.

In mehreren Ländern verwendet

Unter Berufung auf Mitarbeiter und ehemalige Angestellte von Uber berichtete die New York Times, die Software sei in mehreren Ländern verwendet worden. Ob Österreich darunter ist, ist noch nicht bekannt. "Greyball" sei dazu genutzt worden, Beamte der Aufsichtsbehörden mit Hilfe gesammelter Daten zu markieren oder als Mitarbeiter der Stadt kenntlich zu machen. Betroffene, die Uber nutzen wollten, erhielten entweder Absagen oder falsche Versionen der Uber-App mit gar nicht existierenden Wagen.

Der New York Times zufolge filterte Uber Polizisten und Ordnungskräfte auch mithilfe ihrer Kreditkarten heraus. Teil der Taktik sei es auch, Regierungsgebäude in der Kartensoftware der Fahrer als Sperrgebiete zu markieren.

Uber vermittelt über Smartphone-Apps und das Internet Fahrten in verschiedenen Angebots- und Preisklassen. Das Unternehmen ist in dutzenden Ländern und hunderten Städten aktiv und vor allem etablierten Taxiunternehmen, aber auch Behörden - meist aus steuerlichen Gründen - ein Dorn im Auge.

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