Politik

FPÖ freut sich auf das Comeback von Landbauer

Landbauer kann zurückkehren, sagt die FPÖ. Die Ermittlungen in der Nazi-Lied-Affäre sind allerdings noch nicht abgeschlossen.

Heute Redaktion
Teilen

Udo Landbauer, Ex-Spitzenkandidat der FPÖ in Niederösterreich, steht vor einem Comeback. "Wenn er sich entscheidet, dass er zurückkommt, dann ist das seine Entscheidung und wir würden uns darüber freuen", sagte der neue FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker zur APA. Landbauer war wegen der Nazi-Lied-Affäre bei der Burschenschaft Germania im Februar zurückgetreten.

"Beispiellose Medienkampagne"

Hafenecker erklärte, sobald die Ermittlungen in der Liederbuch-Causa abgeschlossen sind, stehe der Rückkehr Landbauers nichts mehr im Wege. Der Ex-Spitzenkandidat werde in diesem Verfahren ja nur als Zeuge geführt, betonte Hafenecker. Kritik übte er im APA-Interview an den Medien: „Was mit Landbauer aufgeführt worden ist, war eine beispiellose Medienkampagne, wo das Menschliche keine Rolle mehr gespielt hat."

Landbauer war Anfang Februar von allen politischen Ämtern zurückgetreten und begründete den Schritt mit der „Medienhatz" gegen seine Person - mehr dazu hier.

Veto von Mikl-Leitner

Aufgekommen war die Causa in der Schlussphase des Wahlkampfs: Im 1997 neu aufgelegte Liederbuch von Landbauers Burschenschaft Germania war neben rassistischen Liedern und Wehrmachts-Nostalgie auch ein Text enthalten, in dem sich die Burschenschaft über den Holocaust lustig machte („Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million"). Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hatte daraufhin jede Zusammenarbeit mit Landbauer abgelehnt: „Wer dem Ruf Niederösterreichs schadet, kann für mich kein Partner sein".

"Nichts mitbekommen"

Landbauer erklärte damals umgehend, davon nichts mitbekommen zu haben und suspendierte seine Mitgliedschaft in der Burschenschaft. Bereits damals versprach die FP-Spitze Landbauer nach Klärung der Vorwürfe umfassende „politische Rehabilitierung".

Picture

Ermittlungen laufen

Bei der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hieß es zum aktuellen Stand der Ermittlungen, die Zeugenbefragungen seien abgeschlossen, nun werde der Sachverhalte geprüft. Außerdem warte man noch das Gutachten des Bundeskriminalamtes wegen der im Liederbuch vorgenommenen Schwärzungen ab. Damit soll festgestellt werden, zu welchem Zeitpunkt die bedenklichen Textzeilen geschwärzt wurden. Anschließend werde entschieden, wie es in der Causa weitergeht.

Fotos: Shitstorm und Spott für Landbauer nach der NÖ-Wahl

(GP)