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Über 2.000 Tote – jetzt weiteres Erdbeben in Marokko

Von den schweren Erdbeben in Marokko war auch der Touristen-Hotspot Marrakesch direkt betroffen. Die Zahl der Todesopfer dürfte noch steigen.

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Gebäude sind wie Kartenhäuser einfach zusammengeklappt.
Gebäude sind wie Kartenhäuser einfach zusammengeklappt.
REUTERS

Nach dem schweren Erdbeben in Marokko mit mindestens 2.000 Toten stehen die Bergungs- und Rettungstrupps vor großen Herausforderungen. "Einige der am schlimmsten betroffenen Gebiete sind recht abgelegen und bergig und daher schwer zu erreichen", teilte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) in einer Mitteilung mit. Die marokkanische Nachrichtenseite Hespress berichtete am Sonntag, dass ein Einsatzteam aus Spanien mit Hunden inzwischen in Marokko eingetroffen sei, um die Such- und Rettungskräfte zu unterstützen.

Derweil stehen auch in Deutschland und anderen Ländern Hilfskräfte einsatzbereit. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind mehr als 300.000 Menschen in Marrakesch und umliegenden Gebieten vom Erdbeben betroffen. Sie verbrachten die zweite Nacht in Unsicherheit und Trauer. 

Zeit rinnt davon

Es wurde unterdessen befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt, wenn Einsatzkräfte entlegene Regionen erreichen. Das ganze Ausmaß der Katastrophe war daher zunächst ungewiss. "Meine Frau, meine Kinder und ich versuchten, das Haus zu verlassen, aber meine kleine Tochter und mein Vater, der 102 Jahre alt ist, blieben. Ich habe versucht, zurückzugehen, um sie herauszuholen, aber vergeblich, mein Vater und meine Tochter sind dort gestorben", schilderte ein Überlebender in der Stadt Imintanoute der Nachrichtenseite Hespress.

Bei der Suche nach Verschütteten in Folge eines Erdbebens sprechen Experten in etwa von einem Zeitfenster von 72 Stunden. Dies gilt als Richtwert, die ein Mensch längstens ohne Wasser auskommen kann.

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    Bei einem schweren Erdbeben in Marokko sind mehrere Hundert Menschen ums Leben gekommen. 
    Bei einem schweren Erdbeben in Marokko sind mehrere Hundert Menschen ums Leben gekommen.
    REUTERS

    Heftiges Nachbeben

    Das Epizentrum lag gut 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch im Atlasgebirge. Dort liegen Ortschaften entlang steiler und kurvenreicher Serpentinen. Da Erdbeben in Nordafrika relativ selten auftreten, sind Gebäude nach Einschätzung von Experten nicht robust genug gebaut, um solchen starken Erschütterungen standzuhalten. Zudem bestand weiter die Gefahr von Nachbeben, wodurch beschädigte Gebäude vollends einstürzen könnten.

    Wenig später ist das tatsächlich auch passiert. Sonntagmorgen hat es ein starkes Nachbeben gegeben. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte es eine Stärke von 3,9, laut der marokkanischen Nachrichtenseite Hespress wurde eine Stärke von 4,5 verzeichnet.

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