Niederösterreich

Überlebender (44) setzte nach Lawinenunglück Notruf ab

Nach dem Lawinenabgang mit drei Toten am Ötscher gibt es nähere Details: Ein Restrisiko dürfte den vier Alpinisten zum Verhängnis geworden sein.

Tanja Horaczek
Teilen
Bei dem Lawinenunglück starben drei erfahrene Alpinisten.
Bei dem Lawinenunglück starben drei erfahrene Alpinisten.
Bild: iStock

Bei einem Lawinenabgang am Freitag auf der Nordseite des Ötschers starben drei erfahrene Alpinisten - wir berichteten hier.  Der einzige Überlebende des Unglücks war ein 44-jähriger Mann aus dem Bezirk Scheibbs. Er hatte es trotz seiner schweren Verletzungen noch geschafft, die Rettungskette in Gang zu setzen. Er wurde mit dem Notarzt-Hubschrauber in das Universitätsklinikum St. Pölten geflogen.

Alle vier waren Mitglieder der Bergrettung

Laut der Polizei handelte es sich bei den drei Toten um einen 54-jährigen Alpinpolizisten aus dem Bezirk Krems, einen 55-jährigen Zahnarzt aus dem Bezirk Tulln und einen 64-jährigen Mann aus dem Bezirk Waidhofen an der Ybbs. Alle vier Männer waren Mitglieder der Bergrettung. Sie galten als ortskundig und erfahren und waren im eigenen Dienstgebiet unterwegs.

Schneebrett löste sich

Die vier Männer waren mit Steigeisen im Dienstgebiet der Bergrettung Lackenhof nahe der Juckfidelplan unterwegs, als sie auf der Nordseite des Ötschers von der Lawine überrascht wurden. Einen Tag nach dem Lawinenunglück haben Alpinpolizei und Lawinenwarndienst am Unglücksort ermittelt. Den Erhebungen zufolge dürften die vier Männer auf ungefähr 1.430 Metern Seehöhe ein Schneebrett ausgelöst haben. Weil sie mit Steigeisen unterwegs waren, hätten sie größeren Druck bzw. eine größere Belastung auf die Schneedecke ausgeübt. Das dürfte vermutlich zu dem verheerenden Unglück geführt haben.

Lawine trotz Warnstufe 1

Die Männer waren jedenfalls bei Lawinenwarnstufe 1 unterwegs, das Risiko einer Lawine war damit äußerst gering. Laut Infos sollen die vier Männer alles richtig gemacht haben, doch es wurde ihnen ein Restrisiko, das bei jeder Skitour besteht, zum Verhängnis. Die Kameraden der Bergrettung sind noch immer tief getroffen von dem Unglück. Sie sprechen den Angehörigen der Verunglückten ihr tiefes Mitgefühl aus.