Fussball

UEFA droht zwölf Top-Klubs mit Aus, Spielern mit Sperre

Knalleffekt im Spitzenfußball! Zwölf europäische Klubs wollen eine sogenannte Super League gründen. Die Verbände drohen mit harten Maßnahmen.

Sebastian Klein
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Liverpools Mo Salah und Real Madrids Vinicius Jr.
Liverpools Mo Salah und Real Madrids Vinicius Jr.
imago images

Es brodelt im europäischen Fußball. Es ist an die Öffentlichkeit durchgesickert, dass zwölf Top-Vereine mit der Gründung einer sogenannten Super League voranschreiten wollen. Was seit Jahren als Hirngespinst der reichsten Klubs herumgeistert, könnte schon bald Realität werden.

In England seien die "Top six" mit an Bord: Manchester United, Manchester City, Liverpool, Arsenal, Chelsea, Tottenham. Dazu kommen Real Madrid, Barcelona, Atletico, AC Milan, Inter Mailand und AC Milan.

Diese zwölf Klubs sollen eine Absichtserklärung unterschrieben haben, an einer gemeinsamen, geschlossenen Liga teilzunehmen. Die Liga der Elite. Paris Saint-Germain und der FC Bayern haben sich gegen eine Teilnahme entschieden.

Der Vorstoß der Klubs löst eine Welle der Empörung und Kritik, sogar der Drohungen, aus. Die UEFA ging mit einem Statement an die Öffentlichkeit, in dem sie die Pläne der Vereine verurteilt und allen Teilnehmern mit dem Ausschluss an allen europäischen Bewerben droht. Außerdem wären alle Spieler aus einer solchen Super League für ihre Nationalteams gesperrt, könnten so auch bei Welt- und Europameisterschaften nicht teilnehmen.

Auch die Premier League gab ein solches Statement ab, verurteilt das Vorhaben seiner größten sechs Klubs. Inzwischen haben sich auch hochrangige Politiker wie Großbritanniens Premierminister Boris Johnson zu Wort gemeldet, die Vereine kritisiert.

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    (Bild: Screenshot)

    Fans protestieren in den sozialen Medien. Fußball-Legenden melden sich zu Wort. Gary Neville finde das Vorhaben seines Ex-Klubs United, von dem er seit 40 Jahren Fan sei, "absolut widerwärtig".

    Was stört Verbände, Fans, Ex-Kicker? Die neue Super League wäre ein geschlossenes System und widerspreche den Werten, für die der Fußball eintritt: Offener Wettbewerb und Chancengleichheit. Die Abspaltung würde ausschließlich aus Gier geschehen, um höhere Profite aus der Vermarktung von TV-Rechten und Sponsoring zu schlagen, so die Meinung der Kritiker.

    FIFA und UEFA wollen alles unternehmen, um eine solche Abspaltung zu verhindern. Auch die nationalen Verbände setzen sich vehement dagegen ein. Sollte es doch dazu kommen, droht die mögliche Neugründung einer Liga einen Keil in den europäischen Fußball zu treiben. Nationale Meisterschaften wie die englische Premier League würden entwertet werden, TV-Deals abhanden kommen. Welt- und Europameisterschaften könnten verwässert werden, da einige der besten Kicker der Welt ihre Nationen nicht vertreten dürften.

    Angeblich wollen die zwölf Klubs noch im Laufe des Sonntags ihre ersten Super-League-Pläne veröffentlichen.

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