Ukraine

Neue Geheim-Infos lassen Putins Armee alt aussehen

Die russische Armee sammelt sich für eine neue Offensive im Donbass. Laut britischen Geheiminfos rücken Putins Soldaten aber mit veraltetem Gerät aus.

Roman Palman
Ein russischer MT-LB Truppentransporter während Militärübungen im Dezember 2021 bei Rostow am Don.
Ein russischer MT-LB Truppentransporter während Militärübungen im Dezember 2021 bei Rostow am Don.
REUTERS

Aktuell ruht die Front im Osten der Ukraine insofern, als dass zwar Bomben und Granaten in Massen fliegen, aber keine größeren Vorstöße verzeichnet werden. Die Russen haben nach der Eroberung von Lyssytschansk eine Pause eingelegt, um Kräfte für neue Offensiven zu sammeln. Der Abnützungskrieg setzt beiden Seiten mit schweren Verlusten immens zu. Oder doch nicht?

"Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nicht einmal ernsthaft angefangen haben" – mit dieser Drohung hatte Wladimir Putin erst am Donnerstag versucht, die westliche Unterstützer der Ukraine einzuschüchtern. Präsident Wolodimir Selenski und die ukrainische Regierung sollten deshalb schnell die Bedingungen Moskaus akzeptieren, oder sich auf das Schlimmste vorbereiten.

In der Tat lässt der Kreml-Despot immer mehr Reservisten aus der Tiefe seines riesigen Landes für weitere Offensiven in Richtung Front karren. Doch was Stärke symbolisieren sollte, könnte in Wahrheit ein Zeichen der Schwäche sein. Das zumindest legt eine Analyse des britischen Verteidigungsministeriums vom Samstag nahe.

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    Lyssytschansk vor dem Fall: Diese Bilder wurden im Juni 2022 aufgenommen.
    Lyssytschansk vor dem Fall: Diese Bilder wurden im Juni 2022 aufgenommen.
    State Emergency Services of Ukraine Press Service/Handout via REUTERS

    "Ein Großteil der neuen Infanterie-Einheiten wird voraussichtlich mit MT-LB, die aus dem Langzeitlager geholt wurden, als primärem Transportmittel ausrücken", so die Militärexperten. Diese gepanzerten Truppentransporter waren sowohl auf russischer als auch ukrainischer Seite bereits im Einsatz, sind aber völlig veraltet. Selbst das russische Militär hält die MT-LB eigentlich nicht mehr für geeignet für die meisten Rollen, die sie an der Front erfüllen sollten.

    "Obsolete Ausrüstung"

    Wie die Briten erklären, seien diese Vehikel eigentlich in den 1950ern entworfen worden, um als Traktor Artilleriegeschütze durchs Gelände zu ziehen. Sie hätten deshalb auch nur sehr limitierte Panzerungen (maximal 14 Millimeter) und eine einzelnes Maschinengewehr als Verteidigung. Allerdings findet das Chassis heute auch als Plattform für verschiedenste Bewaffnungen Verwendung.

    Trotzdem stehen die MT-LB im starken Kontrast zu Russlands modernen Schützenpanzern vom Typ BMP-2, die beim ersten Einmarsch im Februar als Truppentransporter zum Einsatz kamen. Diese haben nicht nur eine 33 Millimeter starke Panzerung, sondern auch eine Kaliber-30-Autokanone und eine Startvorrichtung für Panzer-Abwehrraketen.

    Das Fazit der englischen Analysten fällt für Wladimir Putin wenig schmeichelhaft aus: "Trotz Präsident Putins Behauptung vom 7. Juli 2022, dass das russische Militär seine Bemühungen in der Ukraine "noch nicht einmal begonnen" habe, besteht ein großer Teil der Verstärkungstruppen aus ad hoc zusammengestellten Gruppen, die mit obsoleter oder nicht adäquater Ausrüstung ins Feld ziehen."

    Detail am Rande: Viele der alten MT-LB wurden in Sowjet-Zeiten im Traktorenwerk in Charkiw gebaut. Der bis heute bestehende ukrainische Großbetrieb wurde im Februar von russischer Artillerie in Schutt und Asche gelegt.

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