Das Abfeuern von "Storm Shadow"-Raketen aus der Ukraine auf Russland soll laut mehreren Quellen als Reaktion auf die Stationierung von mehr als 10.000 nordkoreanischen Soldaten an der russischen Grenze zur Ukraine getroffen worden sein. "Britische und US-amerikanische Beamte haben dies als eine bedeutende Eskalation des fast dreijährigen Konflikts bezeichnet", heißt es im Bericht. Die Genehmigung von Großbritannien zur Nutzung der Waffen erfolgte, nachdem bereits Joe Biden der Nutzung von US-Waffen zugestimmt hatte. Es ist nicht klar, welche Ziele die Storm-Shadow-Raketen anvisiert hatten.
Nach reichweitenstärkeren Raketen aus amerikanischer Herstellung darf die Ukraine künftig auch von den USA gelieferte Landminen im Krieg gegen die russischen Angriffstruppen einsetzen. Grund für die Änderung der US-Position im Bezug auf diese sogenannten Antipersonenminen sei eine sich verändernde Taktik des russischen Militärs, sagte Pentagonchef Lloyd Austin am Mittwoch während eines Besuchs in Laos. Man müsse der Ukraine dabei helfen, den Vormarsch der russischen Bodentruppen aufzuhalten.
Bei den Landminen, die die USA zur Verfügung stellen würden, könne man kontrollieren, wann sie sich aktivieren und detonieren, sagte Austin weiter. Letztendlich seien sie damit viel sicherer als Minen, die von der Ukraine selbst hergestellt würden. Nordkorea hat indes südkoreanischen Geheimdienstlern zufolge kürzlich zusätzliche Waffensysteme nach Russland geschickt. Zur Lieferung hätten selbstfahrende Kanonenhaubitze vom Kaliber 170mm und 240mm-Mehrfachraketenwerfersysteme gehört, berichtete der Abgeordnete Lee Seong Kweun aus einer nichtöffentlichen Sitzung mit Mitarbeitern des nationalen Geheimdiensts im Parlament in Seoul.
Der Geheimdienst sei zur Einschätzung gelangt, dass es sich dabei um Artilleriesysteme handele, die das russische Militär nicht in seinem Arsenal habe. Daher habe Nordkorea vermutlich Personal entsandt, das die Russen im Umgang mit den Waffen und deren Wartung geschult habe, erklärte Lee unter Berufung auf die Geheimdienstler vor Reportern.
Vergangene Woche tauchten in russischen Telegram-Kanälen und in Posts in sozialen Medien Fotos auf, die aus nordkoreanischer Produktion stammende 170mm-Kanonenhaubitzen-Selbstfahrlafetten vom Typ "Koksan" zeigen sollen, die in Russland per Eisenbahn transportiert wurden. "Die Financial Times" berichtete zudem am Sonntag unter Berufung auf ukrainische Geheimdienstquellen, dass Nordkorea in den vergangenen Wochen neben rund 50 "Koksans" aus heimischer Produktion auch 20 Mehrfachraketenwerfersysteme vom Kaliber 240mm an Russland geliefert habe.