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Ukraine: Kämpfe zwischen Kiew- und Moskautreuen

Heute Redaktion
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In der ostukrainischen Stadt Donezk sind am Montagabend prorussische und kiewtreue Demonstranten aneinandergeraten. Es kam zu gewalttätigen Zusammenstößen mit mindestens 14 Verletzten. Kleines Zeichen der Entspannung: Die russischen Truppen an der Grenze zur Ukraine sollen laut Berichten wieder in ihre Kasernen zurückbeordert worden sein.

In der sollen laut Berichten wieder in ihre Kasernen zurückbeordert worden sein.

Mindestens 14 Menschen sind im ostukrainischen Donezk bei Zusammenstößen zwischen pro-russischen Aktivisten und Anhängern der Regierung in Kiew verletzt worden. Einige der mit Schlagstöcken und Messern bewaffneten pro-russischen Angreifer warfen bei der Demonstration am Montag Steine und Blendgranaten auf die Demonstranten in der Regionalhauptstadt.

Die Polizei versuchte demnach vergeblich, die Gruppen auseinanderzuhalten. Den rund 1.000 kiewtreuen Demonstranten standen etwa 500 pro-russische gegenüber. Steinwürfe hätten 14 Menschen verletzt, darunter einen Journalisten, teilten die Behörden mit. Ein Demonstrant sprach von einem regelrechten "Hagel von Ziegel- und Pflastersteinen".

Gezieltes Attentat auf Kernes

Der Anschlag Montagmittag auf den Bürgermeister der Millionenstadt Charkiw (Charkow), Gennadi Kernes, war offenbar ein gezielter Versuch, ihn auszuschalten. Er dürfte zwar noch am Leben sein, liegt aber in künstlichem Tiefschlaf. Kernes war beim Radfahren von einem Heckenschützen niedergestreckt worden: Ein Projektil vom Kaliber 7,62 mm - eine Gewehrpatrone - hatte seinen Brustkorb durchgeschlagen und innere Organe verletzt. Selbst bei einer schnellen Genesung wird der 54-Jährige in den nächsten Monaten keine aktive politische Rolle spielen.

Russische Truppen wieder in den Kasernen

Immerhin sind die an Manövern an der ukrainischen Grenze beteiligten russischen Truppen nach Darstellung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu in ihre Standorte zurückgekehrt. Das sagte Schoigu am Montagabend während eines Telefonats mit seinem US-Kollegen Chuck Hagel.

Grund für den Abzug der Truppen sei die Beteuerung aus Kiew, . Russland hatte Mitte April zusätzliche Einheiten an die Grenze zur Ukraine zu "Manövern" verlegt.

Ähnliches verlautete am Abend auch aus dem russischen Verteidigungsministerium. "Nachdem die ukrainischen Behörden mitgeteilt haben, dass es keine Absicht gebe, die regulären militärischen Einheiten gegen unbewaffnete Bevölkerung einzusetzen, wurden die russischen Einheiten in ihre dauerhaften Standorte zurückverlegt".

 
Die Lage im Osten der Ukraine . Kiew hat seine Armee in den Osten des Landes geschickt, um gegen die prorussischen Milizen vorzugehen.