Ukraine

Ukraine-Soldaten stehen fast an Russlands Grenze

Die ukrainischen Soldaten haben laut US-Experten in fünf Tagen mehr Gelände zurückgewonnen, als die russischen Truppen seit April besetzt haben.

Ukrainische Soldaten haben die Russen in die Flucht geschlagen – die Invasoren mussten Waffen und Gerät zurücklassen.
Ukrainische Soldaten haben die Russen in die Flucht geschlagen – die Invasoren mussten Waffen und Gerät zurücklassen.
via REUTERS

"Die Befreiung von Isjum wird der größte militärische Erfolg der Ukraine seit dem Sieg in der Schlacht vor Kiew im März", urteilte das Institute for the Study of the War (ISW) in seiner Lageanalyse am Sonntag. Damit sei der von Russland geplante Vormarsch auf den Donbass von Norden her gescheitert, meinten die Experten. Mit der Einnahme von Isjum sei wahrscheinlich innerhalb von 48 Stunden zu rechnen, wenn sie nicht bereits geschehen sei.

1/20
Gehe zur Galerie
    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    via REUTERS

    Der Thinktank in Washington veröffentlicht seit Kriegsbeginn regelmäßig Analysen zum Kampfgeschehen in der Ukraine. Der Sonntag ist der 200. Tag des russischen Angriffskriegs. Die Ukraine habe in diesem Monat mehr als 3.000 Quadratkilometer Territorium von den russischen Streitkräften zurückerobert, schrieb wiederum ebenfalls am Sonntag der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Valeriy Zaluzhny, auf Facebook.

    Offenbar bereits über 48.000 tote Russen

    "Seit Anfang September sind mehr als 3.000 Quadratkilometer der ukrainischen Kontrolle zurückgegeben worden. Um Charkiw herum begannen wir, nicht nur nach Süden und Osten, sondern auch nach Norden vorzurücken. Wir sind 50 Kilometer von der russischen Grenze entfernt", sagte Zaluzhny. Für Russland sind die Niederlagen ein schwerer Schlag im brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine.

    Die Kritik am russischen Präsidenten Wladimir Putin wächst indes. Die russischen Streitkräfte dürften seit Beginn des Einmarsches erhebliche Verluste eingefahren haben. Seit Kriegsbeginn Ende Februar hat der Kreml erst einmal offizielle Opferzahlen vermeldet. Michail Khodorkowski hat am 9. September ein Dokument auf Twitter veröffentlicht, das vom russischen Finanzministerium stammen soll. Darin ist von 361,4 Milliarden Rubel für die Kompensation von Hinterbliebenen die rede – bei einer Entschädigung von rund 7,4 Millionen Rubel (etwa 115.000 Euro) pro verstorbenen Soldat würde das eine russische Opferzahl von über 48.000 Toten bedeuten.