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Ukraine-Teamchef widmet Sieg den Soldaten zu Hause

Im Playoff-Halbfinale besiegte die Ukraine Schottland 3:1. Ein emotionaler Triumph im Kampf um ein WM-Ticket.

Heute Redaktion
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Ukraine-Teamchef Petrakow
Ukraine-Teamchef Petrakow
IMAGO/Shutterstock

Nationaltrainer Oleksandr Petrakow hat den Sieg der Ukraine gegen Schottland im Playoff-Halbfinale für die WM in Katar den Soldaten in der Heimat gewidmet. Das 3:1 in Glasgow am Mittwochabend sei "für die Streitkräfte in den Schützengräben und Krankenhäusern, die ihren letzten Tropfen Blut geben, für die in der Ukraine, die jeden Tag leiden" gewesen, sagte er nach dem Spiel.

Das Team um Manchester-City-Star Oleksandr Sintschenko gewann gegen Schottland nach einer insgesamt starken Vorstellung 3:1. Am Sonntag spielen die Ukrainer nun in Wales um das letzte europäische Ticket für die Weltmeisterschaft am Jahresende.

Der bei West Ham United in der Premier League spielende Andrij Jarmolenko hatte die Gäste im Hampden Park in der 33. Minute in Führung gebracht; Benfica-Profi Roman Jaremtschuk erhöhte kurz nach der Pause per Kopf auf 2:0 (49.), Artjom Dowbyk sorgte in der fünften Minute der Nachspielzeit für den Endstand. Nach dem 1:2-Anschlusstreffer von Callum McGregor (80.) keimte bei den "Bravehearts" noch einmal Hoffnung auf. "Ich leide, der Trainerstab leidet, und mehr als alle anderen leiden die Spieler", sagte Schottlands Trainer Steve Clarke. Nachsatz: "Das beste Team hat das Spiel gewonnen."

Für das ukrainische Nationalteam war die Partie in Schottland das erste Pflichtspiel seit Beginn des Krieges Ende Februar. Sollte sich die Mannschaft mit einem Sieg gegen Wales für die WM qualifizieren, würde sie dort in der Vorrunde in der Gruppe B auf England, Iran und die USA treffen. Viele Fans der Schotten blieben trotz der Niederlage noch im Stadion und bedachten die Ukrainer wie schon vor Beginn der Partie mit Applaus. "Ich muss den Menschen in Schottland meine Dankbarkeit aussprechen – ein unglaublich gastfreundlicher Ort", sagte Petrakow.

In der ganzen Welt fand das Spiel Beachtung. Und so nutzte auch Brasilien-Legende Pele den Moment und forderte den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf, den Krieg in der Ukraine zu beenden. "Stoppen Sie die Invasion. Es gibt absolut keine Rechtfertigung für diese anhaltende Gewalt", appellierte der 81-Jährige am Mittwoch in einem auf seinem Instagram-Account veröffentlichten Brief an Putin.

Als er Putin in der Vergangenheit getroffen habe und ein Lächeln ausgetauscht habe, begleitet von einem langen Händedruck, habe er nie gedacht, "dass wir eines Tages so gespalten sein würden, wie wir es jetzt sind", schrieb Pele. "Die Macht, diesen Konflikt zu beenden, liegt in Ihren Händen. Dieselben, die ich in Moskau bei unserem letzten Treffen 2017 geschüttelt habe."

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