Welt

Ukraine: UN-Generalsekretär bietet Vermittlung an

Heute Redaktion
Teilen

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat angeboten, zwischen den Konfliktparteien in der Ukraine zu vermitteln. Nach Warnungen vor Provokationen haben die Demonstranten auf dem Maidan in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ihre seit November gehaltenen Stellungen verstärkt. Interimspräsident Alexander Turtschinow rief zu erhöhter Wachsamkeit gegenüber prorussischen Kräften auf: "Ihr Ziel ist, die Führung in Kiew zu stürzen."

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat angeboten, zwischen den Konfliktparteien in der Ukraine zu vermitteln. In der Ostukraine gab es mindestens 20Tote nach Gefechten. Indes haben die Demonstranten auf dem Maidan in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ihre seit November gehaltenen Stellungen verstärkt. Interimspräsident Alexander Turtschinow rief zu erhöhter Wachsamkeit gegenüber prorussischen Kräften auf: "Ihr Ziel ist, die Führung in Kiew zu stürzen."

Ban Ki-moon rief am Montag alle Seiten auf, die schwere Krise "mit friedlichen Mitteln" beizulegen, wie es in einer Erklärung Bans heißt. Er sei bereit, dabei "meine eigene Rolle zu spielen, wenn das notwendig ist".

20 Tote bei Gefechten um Slawjansk

Bei Gefechten in der ostukrainischen Stadt Slawjansk sind nach Aussage von prorussischen Separatisten etwa 20 Aktivisten getötet worden. "Wir konnten unter großen Anstrengungen ein Eindringen des Gegners in die Stadt verhindern. In unseren Reihen gibt es viele Tote", zitierte die Agentur Interfax am Montag einen Sprecher der selbst ernannten Volksmiliz. Kugeln hätten eine Gastankstelle getroffen, die daraufhin explodiert sei.

Laut offiziellen Angaben aus Kiew gab es im Zuge der Rückeroberung auch aufseiten der Regierungstruppen einige Tote.

Separatisten schossen erneut Militärhubschrauber ab

Nahe der umkämpften ostukrainischen Stadt Slawjansk haben prorussische Kräfte mit großkalibrigen Waffen erneut einen Kampfhubschrauber der Regierungstruppen abgeschossen. Die Besatzung des Mi-24 habe den Absturz in einen Fluss überlebt und sei von einem Spezialkommando in Sicherheit gebracht worden, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Montag mit.

Barrikaden in Kiew verstärkt

Vor dem Feiertag zum Gedenken an den Sieg im Zweiten Weltkrieg über Nazi-Deutschland sind strenge Kontrollen angeordnet und weitere Barrikaden errichtet worden. "Wir erwarten, dass es am 9. Mai zu Provokationen kommen könnte", sagte Turtschinow dem Fernsehsender 5. Kanal. "Gegen uns wird Krieg geführt. Und wir müssen bereit sein, diese Aggression niederzuschlagen", betonte Turtschinow am Montag.

Moskau prangert Menschenrechtsverletzungen Kiews an

Das russische Außenministerium hat in einem "Weißbuch" schwere Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine angeprangert. Anhänger der prowestlichen Regierung würden Gegner mit "Repressionen, physischer Gewalt und offenem Banditentum" einschüchtern, heißt es laut einer Mitteilung darin. Zudem seien in der Ukraine Ultranationalismus, Extremismus und Neonazismus auf dem Vormarsch.

Immer noch Geiseln gefangen

Während das Inspektorenteam der OSZE am Wochenende frei gekommen ist, geht für 50 Menschen der Albtraum weiter. Die sind inzwischen in der Heimat angekommen. Mindestens 50 Geiseln sollen sich aber noch in der Gewalt des selbst ernannten Bürgermeisters von Slawjansk, Wjatscheslaw Ponomarew, befinden.

Die hatten Freitagfrüh begonnen. Seither hat die Armee ihre Angriffe ausgeweitet, setzte Kampfhubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge ein. Um Slawjansk wurde ein Sicherheitskordon gezogen.

Geschäfte und Banken sperren zu

Die ersten Geschäfte haben bereits zugesperrt, sie bekommen keine Waren mehr geliefert. Die größte ukrainische Bank hat ihre Filialen in Donezk und Luhansk vorübergehend geschlossen. In den vergangenen zehn Tagen waren dort 24 Standorte, 38 Bankomaten und elf Geldtransporter der "Privatbank" Ziel von Überfällen, Brandstiftung oder Einbrüchen.

Putin für innerukrainischen Dialog

Unterdessen forderte der russische Präsident Wladimir Putin in einem Telefonat mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel einen Dialog der Konfliktparteien in der Ukraine. Putin findet, dass die prowestliche Führung das Gespräch mit den moskautreuen Protestführern suchen müsse.

Deutschland für zweite Genfer Konferenz

Dem deutsche Außenminister Steinmeier zufolge brauche es eine zweite Genfer Konferenz. Die ursprünglichen Vereinbarungen der USA, Russlands, der Ukraine und der EU - darunter Gewaltverzicht und Entwaffnung aller illegal Bewaffneten - sind bisher nicht umgesetzt worden.

Lawrow trifft Deschtschiza in Wien