500.000 frische Soldaten

Ukrainische Armee will Mobilisierung – Selenski dagegen

Die ukrainische Armee will bis zu 500.000 zusätzliche Kräfte mobilisieren. Der ukrainische Präsident zeigt sich bisher nicht überzeugt von der Idee.

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    Ukraines Präsident Wolodimir Selenski vor versammelten Reportern bei seiner Jahrespressekonferenz am 19. Dezember 2023 in Kiew.
    Ukraines Präsident Wolodimir Selenski vor versammelten Reportern bei seiner Jahrespressekonferenz am 19. Dezember 2023 in Kiew.
    SERGEI SUPINSKY / AFP / picturedesk.com

    Die ukrainische Armee hat nach Worten von Präsident Wolodimir Selenski um die Mobilisierung von Hunderttausenden Ukrainern für den Kampf gegen Russland gebeten. Die Militärspitze habe vorgeschlagen, "450.000 bis 500.000" Kräfte zu mobilisieren, sagte Selenski bei seiner großen Jahrespressekonferenz (siehe Bildstrecke oben) am Dienstag in Kiew.

    Er brauche aber "mehr Argumente, um diese Idee zu unterstützen", fuhr Selenski fort. Es handle sich dabei um eine "höchst sensible Angelegenheit".

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      Ukrainische Soldaten trotzen Eis, Schnee und russischen Angriffen in ihren Stellungen nahe der besetzten Stadt Horliwka, Oblast Donezk, am 14. Dezember 2023.
      Ukrainische Soldaten trotzen Eis, Schnee und russischen Angriffen in ihren Stellungen nahe der besetzten Stadt Horliwka, Oblast Donezk, am 14. Dezember 2023.
      ANATOLII STEPANOV / AFP / picturedesk.com

      Zudem kündigte der Staatschef an, dass die Ukraine mehr Patriot-Luftabwehrsysteme erhalten werde. "Mehrere neue Patriot-Systeme werden in der Ukraine sein, um unser Land im Winter zu schützen", sagte Selenski. Er habe versprochen, die Anzahl nicht zu verraten, gab Selenski an. Er sagte aber, die Waffenlieferungen seien ein "sehr wichtiges Ergebnis" seiner jüngsten Reisen ins Ausland.

      Bittbesuche bei westlichen Ländern

      Der ukrainische Präsident war zuletzt in mehreren westlichen Ländern unterwegs, darunter in den USA, um für weitere militärische und politische Unterstützung für die Ukraine zu werben. Kiew fordert derzeit zusätzliche Waffenlieferungen von seinen westlichen Verbündeten, die sich jedoch zunehmend zurückhaltend zeigen. Nach Angaben des in den USA angesiedelten Think-Tanks Institut for the Study of War (ISW) ist die Ukraine bereits gezwungen, Munition zu rationieren.

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        Zerstörung im ukrainischen Tajirowe bei Odessa nach einem russischen Drohnenangriff am 17. Dezember 2023.
        Zerstörung im ukrainischen Tajirowe bei Odessa nach einem russischen Drohnenangriff am 17. Dezember 2023.
        ANATOLII STEPANOV / AFP / picturedesk.com

        Wechsel in Defensive

        Die Ukraine ist deshalb gezwungen, zumindest in naher Zukunft anders zu kämpfen. Das Gebot der Stunde sei "von der Offensive in eine Defensive zu gehen" bis die Waffenlieferungen des Westens wieder an Fahrt gewinnen, analysierte etwa Oberst Markus Reisner vom Österreichischen Bundesheer die aktuelle Lage.

        Geht es nach kürzlich vorgestellten Plänen des estnischen Verteidigungsministeriums solle die Ukraine das ganze Jahr 2024 in Deckung bleiben, um sich und den westlichen Verbündeten Zeit zu geben, die Kräfte zu sammeln. Der russischen Armee soll dabei ein Stellungskrieg aufgezwungen werden, der in einer so hohen Abnutzungsrate an Menschen und Material gipfelt, dass sie "spätestens 2026 verloren" hat. Mehr dazu hier:

        Reisner nüchtern: "Das heißt aber auch, dass der Krieg in dieser Form weitergehen wird..."

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          Beim EU-Rat am 14. Dezember 2023 haben die Staats- und Regierungschefs das <strong>12. Sanktionspaket gegen Russland</strong> und die Aufnahme von <strong>Beitrittsgesprächen mit der Ukraine</strong> beschlossen. 
          Beim EU-Rat am 14. Dezember 2023 haben die Staats- und Regierungschefs das 12. Sanktionspaket gegen Russland und die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit der Ukraine beschlossen. 
          MIGUEL MEDINA / AFP / picturedesk.com
          20 Minuten, rcp
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