Life

Jünger aussehen dank Ultraschall? Der Test

Mikrofokussierter Ultraschall soll die Zeichen der Zeit auf unserer Haut stoppen? Ein Selbstversuch.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Da eine Falte, dort das Doppelkinn und die Augenlider fangen auch schon an, sich zu senken. Abhilfe gegen alle diese Problemchen soll jetzt Ultherapy schaffen. Ganz ohne Skalpell und nur mittels mikrofokussiertem Ultraschall soll die nicht-invasive Behandlung gegen die Zeichen der Zeit in Gesicht, am Hals und sogar im Dekolleté entgegenwirken.

Das Versprechen

Mit steigendem Alter lassen unsere Zellerneuerung sowie die Produktion von Hyaluronsäure und wertvollen Kollagenfasern nach, die Feuchtigkeit speichern und die Haut prall erscheinen lassen. Die Folge: schlaffe Haut und Faltenbildung. Genau hier soll Ultherapy ansetzen und es erst gar nicht so weit kommen lassen: "Der mikrofokussierte Ultraschall ruft im Gegensatz zu anderen Methoden nicht in der Hautoberfläche Veränderungen hervor, sondern regt die Kollagensynthese und damit den Straffungseffekt mittels Hitze in tieferen Hautschichten an", erklärt Dr. René Draxler, Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie im Kuzbari Zentrum.

So soll die Haut nach jeder Behandlung nicht nur fester und straffer werden, sondern der Ultraschall die Hautalterung auch gleich vorbeugen. "Die Straffung kann gezielt zur Hebung der Augenbrauen eingesetzt werden, um die Kinnlinie wieder straffer zu gestalten, zur Verbesserung der Hautqualität im Bereich der Unterlider, unterhalb des Kinns, gegen das Doppelkinn sowie an Hals und im Dekolleté."

Die Behandlung

Nach einem Beratungsgespräch, in dem schon vorab abgeklärt wird, ob der Einsatz von Ultherapy überhaupt sinnvoll ist, wird die Behandlung ambulant durchgeführt. Obwohl es im Anschluss direkt nach Hause geht, wird gegen Schmerzen vorgebeugt: "Unter normalen Umständen bekommen Patienten davor eine Schmerztherapie in Kombination mit einer lokalanästhetischen Salbe. Je nachdem, wie ausgedehnt der zu behandelnde Bereich ist, kann der Patient auch in einen Dämmerschlaf versetzt werden", so Draxler.

Mit einer Schablone wird dann das zu behandelnde Areal markiert und eingeteilt. Während der Behandlung sieht der Arzt durch die detaillierte Bildgebung am Gerät zu jeder Zeit, wo er gerade behandelt. Zum Glück, denn gerade im Gesicht verlaufen auch wichtige motorische Nerven, die besser nicht in Mitleidenschaft gezogen werden sollten - dazu aber später noch.

Je nach Areal muss mit einer Dauer von zwischen 30 und 90 Minuten und Kosten ab 490 Euro gerechnet werden. Das Resultat soll dann drei bis sechs Monate nach der Behandlung sichtbar sein.

Die Nebenwirkungen

Die Haut kann im Anschluss gerötet sein, außerdem kann ein leichtes Taubheitsgefühl auftreten. "Prinzipiell hat man danach keine Einschränkungen, man kann auch in die Sonne, man kann das Gesicht waschen und pflegen, wie man es sonst auch machen würde. Im schlimmsten Fall, sollte ein Nerv erwischt worden sein, kann ein Taubheitsgefühl in dem Bereich auftreten, den der Nerv versorgt, bis hin zu einer Muskelschwäche bei motorischen Nerven. Dabei handelt es sich aber um keinen dauerhaften Schaden, sondern nur eine vorübergehende Schwächung."

Das Fazit

Ohne Schmerztherapie ist die Behandlung mit mikrofokussiertem Ultraschall definitiv nicht zu empfehlen. Die anfangs gefühlten kleinen Nagelstiche werden schnell zu großen Nagelstichen.

Zu sehen ist direkt im Anschluss, wie oben erwähnt, natürlich nichts. Lediglich ein Spannungsgefühl macht sich im behandelten Bereich bemerkbar, das sich in den nächsten Tagen weiter ausprägt und sich im Fall der Augenbrauenanhebung über die Schädeldecke zieht. Ungefähr eine Woche lang fühlt es sich an, als hätte man die Haare tagelang in gegen ihre Wuchsrichtung gebogen. 

Ob es etwas gebracht hat? Jetzt, einen Monat nach der Behandlung, kann ich selbst noch nichts sehen. Bleibt abzuwarten, ob sich daran in zwei weiteren Monaten noch etwas ändert. Fest steht allerdings: In den letzten Tagen habe ich schon des Öfteren gehört, dass ich plötzlich jünger aussehe. Dabei hat bisher noch niemand etwas von meinem kleinen Experiment gewusst!

Mehr zum Thema