Politik

Um was es für VP, SP, FP und Grüne in Tirol geht

Die Ausgangslage könnte spannender nicht sein. Acht Parteien rittern in Tirol um Stimmen, vor allem für die Kleineren wird es dabei knapp.

Heute Redaktion
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Bis zuletzt sind sich die Umfrageergebnisse nicht einig. Wer gewinnt? Wer verliert? Das wird der Wahltag zeigen, denn viele Tiroler werden sich erst in der Wahlkabine entscheiden, bei welcher Partei sie ihr Kreuzchen machen. 36 Mandate werden bis 17 Uhr in den 279 Gemeinden vergeben, kurz danach gibt es die erste Hochrechnung. Bereits am Sonntag soll auch ein vorläufiges Endergebnis vorliegen, denn auch Briefwahlstimmen und Wahlkarten werden gleich mit ausgezählt. Bis zum Ergebnis könnte es deshalb bis 22 Uhr dauern.

Für die ÖVP unter Spitzenkandidat Günther Platter geht es um Platz 1. Dieser dürfte den Schwarzen nicht zu nehmen sein, es gibt aber mehrere Risikofaktoren. 2013 war die Wahlbeteiligung mit etwas mehr als 60 Prozent eher niedrig und die VP rutschte mit 39,35 % unter die 40-Prozent-Marke. Fraglich ist, ob sie von der Popularität der Bundes-VP profitieren kann und es wieder über die Marke schafft, oder ob es zu weiteren Verlusten kommt. Umfragetrends sagten ein leichtes Plus vorher.

Dreikampf Grüne, SPÖ und FPÖ

Der Regierungspartner der VP, die Grünen, können hoffen und müssen bangen. Bei der Nationalratswahl 2017 aus dem Nationalrat geflogen, gab es bei der Wahl in Niederösterreich zwar leichte Verluste, mit 6,43 Prozent aber dennoch ein abgesichertes Ergebnis. Ingid Felipe, nach der Wahlschlappe der Bundes-Grünen als Bundessprecherin zurückgetreten, führt die Partei in die Wahl. 12,59 % gibt es zu verteidigen, Umfragen sagen ein ganz leichtes Minus voraus.

Die SPÖ mit Spitzenkandidatin Elisabeth Blanik starten bei 13,72 %. Nachdem sie bereits 2008 ihr historisch schlechtestes Ergebnis verzeichnete, ging es 2013 noch einmal um mehr als ein Prozent runter. Für die Roten geht es um den Zweikampf mit der FPÖ und den Grünen. Dabei könnte die SPÖ nach den letzten Umfragen die Oppositionsrolle im Bund ausnutzen, ein Plus von zwei Prozent sei möglich.

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Setzt die FPÖ Platter unter Druck?

Die FPÖ kämpft wiederum mit dem Überspringen der 10-Prozent-Marke, was locker gelingen dürfte. 9,34 % Prozent waren es 2013, die jüngsten Umfragen sagen den Freiheitlichen einen extrem großen Plus-Sprung von rund acht Prozent vorher. Damit könnten die Blauen sogar Platz 2 in Tirol erobern und Platters angebliche Abneigung einer Koalition mit der FPÖ unter Druck setzen.

Für die NEOS ist es die nächste Wahl-Premiere. Erstmals treten die Pinken mit Spitzenkandidat Dominik Oberhofer in Tirol an. Die Chancen stehen gut. In Niederösterreich brachte die Premiere 5,15 Prozent, laut Umfragen sind in Tirol sogar 6,5 Prozent möglich. Für die Liste Fritz (5,61 %) mit Andrea Haselwanter-Schneider, Family mit Andrea Krumschnabel und impuls tirol mit Josef Schett geht es um alles: die Hürde liegt bei 5 Prozent der Stimmen, "Fritz" werden 5,5 Prozent prophezeit. Auf "Sonstige" entfallen laut Umfragen aber nur rund 2,5 Prozent. (rfi)