Umfrage um Umfrage lag die SPÖ die vergangenen Wochen auf Platz 1, ausgerechnet am Tag der Mai-Aufmärsche ist es damit aber vorbei. ÖVP und SPÖ liegen nun in der Sonntagsfrage im "Österreich-Trend" für APA und ATV exakt gleich auf. Demnach kommen die beiden Parteien jeweils auf 26 Prozent (800 per Telefon und online Befragte, maximale Schwankungsbreite plus/minus 3,5 Prozent). Für die anderen Parteien gibt es derzeit offenbar wenig zu holen.
Im "Österreich-Trend" von Peter Hajeks Public Opinion Strategies kommt die FPÖ auf 18 Prozent (nachdem sie jüngst bereits bei 20 Prozent lag), für die Grünen würden sich derzeit 12 Prozent und für die NEOS 9 Prozent ausgehen. Hejek spricht dabei von einer "derzeit recht stabilen Seitwärtsbewegung". Zünglein an der Waage könnte weiter die MFG sein, die auf 7 Prozent zu sitzen scheint – obwohl sie politisch kaum bis gar nicht mehr auffällt. Hajek sieht die Partei als "politischen Blitzableiter".
Spannend: Obwohl ÖPV und SPÖ gleichauf liegen, zeigt die ÖVP Dominanz bei der Kanzlerfrage. Der amtierende Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) nimmt mit 35 Prozent deutlich den Spitzenplatz ein, SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner erreicht 28 Prozent und FPÖ-Chef Herbert Kickl gar nur 19 Prozent. In Sachen bevorzugte Regierungskoalition seien die Österreicher jedoch "desillisioniert", wie es von Hajek heißt. Gut jeder Zweite habe aktuell gar keine Wunsch-Koalition.
Brennendstes politisches Thema ist für die Österreich derzeit übrigens die Teuerung, gefolgt von der Energieversorgung und dem Klimawandel. Erst danach folgen die eigentlichen Dauerbrenner-Themen Kampf gegen Korruption, Flüchtlinge sowie Integration und Corona. Dass Corona erst am Ende der Liste folge, könne laut Hajek verheerend für eine Impfkampagne im Herbst sein. Und in Sachen Ukraine finden 72 Prozent, dass Österreich das Land genug unterstützt, 16 Prozentfinden die Hilfe zu wenig.