Greenpeace-Aktivisten vor Ort

Umweltschützer: Zu wenig "Transparenz" bei Ski-WM 2025

Greenpeace begrüßt die nachhaltige Ausrichtung der Ski-Weltmeisterschaft, fordert jedoch "Klarheit, konkrete Maßnahmen und anschließende Evaluierung".
Bernd Watzka
04.02.2025, 11:31

Umweltschützer vermissen vor allem die "nötige Transparenz" in den Nachhaltigkeits-Plänen der Ski-WM in Saalbach – trotz begrüßenswerter Neuerungen: neues Abfallwirtschaftskonzept, der Einsatz von Mehrweggeschirr und erneuerbare Energien, minimale Bauarbeiten und die Förderung öffentlicher Anreise.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert vor allem den "Mangel an Informationen" und fordert die Veranstalter auf, die nachhaltigen Pläne "transparent umzusetzen und nach Ende der Ski-WM zu evaluieren".

Unabhängige Überprüfung "unerlässlich"

Ursula Bittner, Greenpeace-Sprecherin: „Nachhaltigkeit ist laut Organisationsteam ein zentrales Thema der Ski-WM in Saalbach – und das ist gut so. Doch um glaubwürdig zu sein, braucht es mehr als Ankündigungen: Transparenz über alle Maßnahmen und unabhängige Überprüfung sind unerlässlich."

Kriterien scheinen nirgends auf

Die Prinzipien der "Zukunfts-Charta" der Ski-WM zeigten nicht, "welche Kriterien implementiert werden, wie sie umgesetzt werden und wer sie überprüft". Beispielsweise schreiben die Veranstalter, dass notwendige Bauprojekte "nachhaltig genutzt" werden sollen. Was das konkret bedeutet, bleibe unklar.

Ärger über Tier-Umsiedelungen

Die Veranstalter betonen, Naturräume und Schutzgebiete zu respektieren. Gleichzeitig gab es Berichte über veränderte Hänge und umgesiedelte Tiere. Auch beim "verantwortungsvollen Ressourcenverbrauch" und der "Priorisierung erneuerbarer Energie" fehlen klare Definitionen.

Klarer ist zumindest die Kommunikation zur An- und Abreise: Öffentliche Verkehrsmittel stehen ausreichend zur Verfügung, und die Eintrittskarte gilt als Ticket für den gesamten Nahverkehr im Salzburger Land.

"Verbindliche Standards" gefordert

Die Ski-WM in Saalbach wird nach den „Green Event” Richtlinien ausgerichtet. Diese Kennzeichnung kann Veranstaltern Orientierung bieten, ersetze aber keine "verbindlichen Standards", so Bittner, die bei der Ski-WM als Greenpeace-Vertreterin dabei sein wird.

"Green Events Salzburg" sieht weder Kontrollen noch Sanktionen vor, wodurch die Bezeichnung unverbindlich bleibt. Unter anderem erfolgen Stichproben "nur in Absprache mit dem Veranstalter" – eine Nachhaltigkeitsgarantie sieht anders aus.

Ohne Evaluierung keine Nachhaltigkeit

"Echte Fortschritte" würden erfordern, dass das Organisationsteam die Maßnahmen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz evaluiere. Die Veranstalter sollten zum Beispiel prüfen, ob die "Bemühungen rund um die öffentliche Anreise funktioniert haben und was verbessert werden" kann.

Live vor Ort: Ursula Bittner macht sich von der Ski-WM in Saalbach persönlich ein Bild.
Live vor Ort: Ursula Bittner macht sich von der Ski-WM in Saalbach persönlich ein Bild.
Mitja Kobal / Greenpeace
„Veranstalter und Sportler sind Vorbilder und können Menschen nicht nur beim Sport mitreißen, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit.“
Ursula BittnerGreenpeace-Sprecherin

"Ökologischer Handabdruck"

Jedes Großevent habe einen "ökologischen Handabdruck: Die Ski-WM erreiche eine "unglaublich große Anzahl an Menschen und habe so eine "enorme Vorbildwirkung". Daher müssen Veranstalter ihre kommunizierten Maßnahmen "glaubwürdig umsetzen und Greenwashing vermeiden", fordert Bittner.

Naturschutz als "Herzensangelegenheit"

Großevents belasten Natur und Klima immer. Sie schaffen aber "auch unvergessliche Momente, die Menschen verbinden". Veranstalter und Sportler seien "Vorbilder und können Menschen nicht nur beim Sport mitreißen, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit", heißt es.

So werde Nachhaltigkeit und Naturschutz "zur Herzensangelegenheit und erreicht Millionen – und das kann einen echten Unterschied machen!", so Bittner

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 04.02.2025, 11:37, 04.02.2025, 11:31
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