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Umweltzonen in Wien: FPÖ, ÖVP und ÖAMTC bremsen

Heute Redaktion
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Bild: Lisi Niesner

Die Grüne fordern Umweltzonen mit Fahrverboten. Reaktionen: Die FPÖ spricht von "Hysterie", die ÖVP sieht "Feldzug gegen Individualverkehr". Der ÖAMTC fordert eine Volksbefragung.

"Die hysterische Kampagne gegen die Diesel-Pkw in Europa darf auf jeden Fall nicht dazu führen, dass die vom grünen Beiwagerl ferngesteuerte SPÖ über ein Dieselfahrverbot nachdenkt oder gar eine Volksbefragung dazu in Erwägung zieht", hält der Wiener FPÖ-Verkehrssprecher Stadtrat Toni Mahdalik fest und kündigt massiven Widerstand gegen solche Ideen an.

"Wenn SPÖ und Grüne nicht nur seit Jahren die grüne Welle auf Wiens Straßen blockieren und die notwendige Nordostumfahrung samt Lobautunnel verzögern würden, sondern dazu auch noch mit Rückbauten für sinnlose Radwege wie aktuell in der Lidlgasse mutwillig mehr Stau und Abgasbelastung produzieren würden, wäre eine solche ideologisch gesteuerte Diskussion noch überflüssiger als das jetzige Geschwafel", so Mahdalik. Die "bei weitem sinnvollste Variante zur Verringerung der Abgasbelastung" in der Bundeshauptstadt wäre der "Rücktritt der rot-grünen Stadtregierung, die einen flüssigen Straßenverkehr wie die Pest zu hassen scheint", meint Mahdalik.

ÖVP: "Umweltzonen sind abzulehnen"

Ins selbe Horn stößt auch die ÖVP: „In gewohnter Manier überlegt man bei den Wiener Grünen den Autofahrern das Leben schwer zu machen. Die erneut aufs Tapet gebrachten Umweltzonen sind jedenfalls abzulehnen", so ÖVP Wien Klubobmann Manfred Juraczka. „Rüdiger Maresch (Anm.: Grüner Verkehrs- und Umweltsprecher) soll seinen Feldzug gegen den Individualverkehr endlich einstellen und stattdessen den lange angekündigten Alternativ-Vorschlag der Grünen zum Lobautunnel auf den Tisch legen. Sollte er – wie zu erwarten – nicht in der Lage sein, eine vernünftige Alternative zu diesem wichtigen Infrastrukturprojekt zu liefern, dann ist seine Fraktion aufgefordert den Bau gefälligst nicht länger zu behindern."

VP-Planungssprecherin Elisabeth Olischar fordert "Begrünung in der Stadt auf Dächern und an den Fassaden, die Förderung der E-Mobilität und vieles mehr" statt Umweltzonen. Sie vermisse ein "Gesamtkonzept" bei den Grünen. Der Ausbau der Öffis sei "oberstes Gebot", vor allem in den Außenbezirken. Diese habe Rot-Grün "anscheinend zu den Wiener Stiefkindern erklärt", mutmaßt sie.

ÖAMTC: "Diesel-Fahrverbote in Wien nur nach Volksbefragung"

"Sollte die Stadtregierung tatsächlich konkrete Pläne über Diesel-Fahrverbote entwickeln, müssen die Bürger befragt werden. Die Wiener Stadtverfassung bietet dafür ja entsprechende Voraussetzungen. Letztendlich würde es wohl auf eine Volksbefragung 'Grüne Welle oder Diesel-Fahrverbote' hinauslaufen", so Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC Interessenvertretung. Er fordert "Grüner Welle", einen Stopp für alle "Stau nach Plan"-Projekte der Stadt Wien und den Bau des Lobautunnels. "Fahrverbote für Diesel-Fahrer können nicht die Antwort auf Emissions-Probleme sein, die die Grünen durch ihre Verkehrspolitik des provozierten Staus selbst hervorrufen", so Wiesinger. (Red)