Wien

Unfall in Tunnel: Einsatzkräfte probten den Ernstfall

Schwerer Busunfall im Tunnel Kaisermühlen – mehrere Schwerverlezte: Zum Glück war alles nur eine Übung, die Rettungskräfte probten den Ernstfall.
Heute Redaktion
25.08.2022, 10:23

"Ein Linienbus, vollbesetzt mit Fahrgästen ist umgekippt. Menschen sind eingeklemmt, viele davon haben schwere Verletzungen. Die nachkommenden Fahrer sind geschockt, wollen helfen und verlassen ihre Autos. Nichts geht mehr im Tunnel Kaisermühlen auf der A22 Donauuferautobahn" – so lautet das Szenario, mit dem die rund 100 Einsatzkräfte im Rahmen einer Großübung der Asfinag konfrontiert waren.

Suchen, Retten, Bergen

"Solche Übungen sind ein Muss", sagt Günter Rattei, Leiter des Asfinag-Tunnelmanagements. "Von der reibungslosen Abwicklung und der guten Kommunikation unter den Beteiligten hängen Menschenleben ab." Neben der Absicherung von Unfallstellen durch Polizei und Asfinag spielt vor allem die Feuerwehr bei diesen Einsätzen eine entscheidende Rolle. Denn bevor die Opfer ärztlich betreut werden, müssen eingeklemmte Personen befreit werden.

60 freiwillige Statisten wurden wie verletzte Personen geschminkt und unterstützten die Einsatzkräfte bei der Tunnel-Großübung.
ASFINAG

60 freiwillige Statisten vor Ort

"Die Ziele der gestrigen Übung im Kaisermühlentunnel waren Suchen, Retten, Bergen und die Verkehrswege wieder befahrbar machen", erklärt Oberbrandrat Christian Feiler von der Berufsfeuerwehr Wien. Auch ein Check der Alarmierungskette und der Kommunikation war Teil der Übung. Mit dabei waren neben der Berufsrettung, der Berufsfeuerwehr und der Landesverkehrsabteilung Wien auch mehr als 60 freiwillige Statisten.

Mit dem Ablauf der Übung zeigt man sich zufrieden. Alle Schwerpunkte hätten bestens geklappt, zieht die Asfinag positive Bilanz. "Die Einsatzkräfte agierten hochprofessionell und haben bewiesen, dass sie auch für so einen Extremfall bestens gerüstet sind", so Rattei und Feiler.

20 Einsatzübungen heuer geplant

Der mehr als zwei Kilometer lange Kaisermühlentunnel ist der am stärksten befahrene Autobahntunnel in Österreich. Pro Stunde durchfahren ihn mehr als 3.000 Fahrzeuge. 2018 wurde er auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Der Kaisermühlentunnel verfügt bereits seit mehr als 15 Jahren über eine stationäre "Section Control Anlage". Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2003 sind die Unfälle dort um 50 Prozent zurückgegangen, seit damals gab es außerdem keinen tödlichen Unfall. Im Abstand von höchstens vier Jahren müssen in Tunnel, die länger als 500 Meter sind, Großübungen mit allen Einsatzorganisationen stattfinden. Geplant sind heuer 20 von der Asfinag organisierte und geleitete Einsatzübungen.

Mehr zum Thema
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite