Beim Wandern in der Region Oberurmi im Kanton Schwyz machte ein News-Scout eine kuriose Entdeckung: Ein Auto hängt über dem Abgrund an einem Baum fest. "Wir sind erschrocken, als wir das Auto sahen", sagt der News-Scout und erzählt weiter, dass der Personenwagen zuerst schlecht sichtbar war, da er teilweise mit einer Blache abgedeckt ist und ein Zaun den Blick auf das Auto versperrt. Nachforschungen von 20 Minuten haben ergeben, dass das Auto bereits seit vier Jahren dort hängt.
"In der Schweiz kann man sich das gar nicht vorstellen, dass ein verunfalltes Auto nicht weggeräumt wird", erzählt der 72-jährige News-Scout gegenüber 20 Minuten. Besonders speziell fand er den Kontrast der schönen Aussicht und dem Autowrack.
Bei einer Umfrage im Dorf trifft 20 Minuten Roman Müller, der in Gersau aufgewachsen ist und nun in Brunnen wohnt. Er kommt jedoch regelmäßig zurück und kennt das Dorf gut. Auch das Auto am Hang ist ihm bekannt: "Ich habe gar nicht mehr an das Auto gedacht und jetzt, wo ich darüber nachdenke, ist es schon ein bisschen seltsam, dass es noch dort oben ist", erzählt er. Müller gibt zu bedenken, dass es dort, wo das Auto gesichert ist, immer Felssturzgefahr herrscht.
Andere Bewohnerinnen und Bewohner von Gersau sind ab der Frage, ob sie wissen, was mit dem Auto passiert ist, überrascht. Sie sind erstaunt, dass es noch nicht weggeräumt ist. Doch das Auto liegt abgelegen in Oberurmi, weit über Gersau am Ende einer Privatstraße. Die Straße ist aktuell teilweise schneebedeckt und ist somit nur schwer befahrbar. Deshalb musste auch 20 Minuten bei der Recherche umdrehen und konnte das Fahrzeug mit dem Auto nicht erreichen.
"Abfall sollte vom Verursacher weggeräumt werden und dies ist auch hier der Fall. Es ist nicht die Aufgabe der Gemeinde und der Steuerzahler, um für die Kosten der Bergung aufzukommen", erzählt ein Passant.
"Der Bezirk Gersau will mit dem Eigentümer des Autos eine einvernehmliche Lösung finden", erzählt Peter Nigg, Landschreiber Bezirkskanzlei Gersau. Die Gespräche mit dem Besitzer finden statt, doch es zieht sich in die Länge, weil es immer wieder zu Terminverschiebungen gekommen sei.
"Die Gemeinde kontrolliert das gesicherte Auto regelmäßig, damit es zu keiner Umweltverschmutzung kommt. Sobald die Umwelt gefährdet ist, entfernen wir das Fahrzeug direkt", betont Nigg. Aktuell bestehe keine Gefahr für die Umwelt.
Das Auto hängt seit einem Selbstunfall am 4. Dezember 2021 bei einem Baum über dem Bezirk Gersau. Danach wurde es von der Gemeinde mit Seilen gesichert und kann nicht abrutschen. Im Winter 2023/2024 wurde das Auto von einem Steinschlag getroffen, wie die Luzerner Zeitung berichtete.
Der Besitzer des Fahrzeuges kommt aus Deutschland. 2023 musste er mit seiner Firma, welche in Gersau angemeldet war, Konkurs anmelden. In Oberurmi besitzt er eine Liegenschaft. Der Unfall passierte in der Nähe seiner Liegenschaft und das Autowrack hängt auf seinem eigenen Land.