Wirtschaft

Unfassbar – so lange wird alles noch immer teurer

Die aktuellste WIFO-Prognose hat gleich mehrere Knaller zu bieten. So trüben sich nicht nur Wirtschaftserholungen ein, auch geht die Teuerung weiter.

Rene Findenig
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Preise steigen und steigen – und tun das noch lange, sagen nun die Wirtschaftsforscher.
Preise steigen und steigen – und tun das noch lange, sagen nun die Wirtschaftsforscher.
Hendrik Schmidt / dpa / picturedesk.com

"Vorlaufindikatoren deuten auf eine Konjunkturabschwächung hin, die 2022 vorwiegend die Industrie betrifft", heißt es im neuesten WIFO-Bericht. Die erwartete Erholung in Österreich werde sich dabei vermutlich weiter abschwächen, doch auch weltweit hätten sich die Aussichten eingetrübt. Ein Mini-Rettungsanker könne 2022 der Tourismus sein, der in den Jahren 2022 und 2023 ein erwartetes Wachstum von 4,3 und 1,6 Prozent bringen könnte, so der Bericht. 

2022 und 2023 gebe es aber mehrere Dämpfungsfaktoren: Nachwirkungen der COVID-19-Krise, Ukraine-Krieg, fortgesetzter Preisauftrieb, anhaltende Unterbrechungen der Lieferketten und Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken. "Jeder dieser Faktoren könnte bereits für sich genommen die globale Expansion beeinträchtigen. Im aktuellen Umfeld treten sie jedoch gemeinsam in Erscheinung. Infolgedessen wird sich das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsamen", so das WIFO.

Teuerung stoppt erst 2023, aber auf sehr hohem Niveau

"Vor diesem Hintergrund dürfte die österreichische Volkswirtschaft 2022 um 4,3% expandieren und damit schwächer wachsen als im Vorjahr", heißt es weiter. Zumindest: Aufgrund von einer Verlagerung von einer abschwächenden Industrie zu einer Expansion der Marktdienstleistungen könne sich die heimische Wirtschaft 2022 "noch weitgehend der Abkühlung der globalen Industriekonjunktur entziehen", während die Prognose für 2023 mit nur +1,6 Prozent eher düster sei.

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    Die Regierung präsentierte die neuen Maßnahmen gegen die Teuerung. Was das "Geld zurück"-Paket alles beinhaltet:
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    APA

    Auf die Bürger bedeutet das auch gleich einen neuen Teuerungshammer.  "Die erwartete Abflachung des Wirtschaftswachstums dürfte sich erst 2023 dämpfend auf den Preisauftrieb auswirken", so das WIFO. 2022 werden die Inflationsrate dagegen zuerst auf 7,9 Prozent steigen (2021 lag sie bei 2,8 Prozent) und dann erst 2023 abschwächen, mit erwarteten 5,3 Prozent allerdings auf einem hohen Niveau und weit über dem langjährigen Durchschnitt.