Österreich

Mann in Haft gestorben, Kritik an Ermittlungen

Stephanie Krisper (NEOS) übt Kritik an Behörden: Obwohl der Todesfall schon im Juni eintrat, kommen Ermittlungen nicht vom Fleck.

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Im Juni 2019 stirbt ein 58-jähriger ungarischer Obdachloser im Polizeigefängnis Rossauer Lände (Alsergrund). Kurz darauf beginnt die Staatsanwaltschaft zu ermitteln. Ermittlungsstand ist: Es wird weiter auf ein medizinisches Gutachten gewartet - mittlerweile seit Oktober.

Das bringt NEOS-Menschenrechtssprecherin Krisper auf den Plan. Sie ärgert, dass unter "staatlicher Obhut das schlimmste passiert ist was passieren kann, nämlich dass ein Mensch verstorben ist." Wobei das kein Einzelfall ist. Seit 2009 sind insgesamt vier Menschen in Polizei-Haft verstorben.

Die Probleme sind nicht nicht neu. Bevor Krisper bei den Neos anheuerte, hat sie selbst für die Volksanwaltschaft Gefängnisse auf menschenwürdige Haftbedingungen kontrolliert.

"Das Thema Amtsärzte war schon damals virulent", erzählt sie im Gespräch mit "Heute".

"Aufgrund der schlechten Bezahlung und der schwierigen Arbeitsbedingung im Polizei-Anhaltezentrum finden sich hier nicht die besten Ärzte", erzählt sie. Darunter leiden auch die Standards der Haftprüfungs-Untersuchungen, berichtet Krisper.

"Jetzt ist der Todesfall schon ein halbes Jahr her und es ist noch immer kein Bemühen um ernsthafte Aufklärung da", prangert sie den mangelnden Aufklärungswillen der Behörden an. "Bei Strafverfahren in dieser Republik haben wir generell das Problem, dass - wenn nicht aufmerksame Journalisten oder Parlamentarier dranbleiben - Dinge versickern", kritisiert sie die Zustände in der Justiz.

https://www.heute.at/s/59-jahriger-stirbt-in-wiener-schubhaft-zelle-52016224

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