Seit Mitte Februar verparkt ein weißer Seat Ibiza mit ungarischem Kennzeichen einen der heiß begehrten Stellplätze in der Adolf-Schmidl-Gasse in Wien-Brigittenau. Sehr zum Leidwesen der Anrainer, die trotz Parkpickerl keinen Platz für ihr Auto finden und oft quälend lange kreisen müssen.
Bei Vergehen gegen die Parkometerabgabe würde am 56. Tag nach Anlegen der Parkkralle abgeschleppt. "Hier handelt es sich aber um einen Spezialfall", heißt es von der Polizei gegenüber "Heute". Der Lenker sei im Februar wegen Verdachts auf Drogen am Steuer angehalten worden. Der Ungar hatte die amtsärztliche Untersuchung verweigert und keine gültige Lenkerberechtigung. Daher sei die Weiterfahrt untersagt und an Ort und Stelle eine Parkkralle angelegt worden.
Bei ausländischen Staatsbürgern ist in so einem Fall keine Anzeige möglich. Darum werden Sicherheitsleistungen verlangt, wenn der Besitzer sein Fahrzeug wiederhaben möchte. Weil der Autobesitzer in diesem Fall die Sicherheitsleistungen von mehreren Tausend Euro noch nicht bezahlt hat und das Verwaltungsstrafverfahren weiterhin läuft, sei der Pkw noch nicht zum Abschleppplatz der MA 48 in Simmering gebracht worden. Der Fall werde aber geprüft, versichert die Polizei gegenüber "Heute".
Probleme mit ausländischen Fahrzeugen, die ohnehin rare Parkplätze verstellen, sind nicht neu. Durch die Ausweitung der Kurzparkzone auf praktisch ganz Wien wurden 2022 sogar die Parkkrallen knapp. Damals wurden für Wien 100 neue Radklammern angeschafft.