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Unglücks-Pilot war James Bond-Stuntman!

Heute Redaktion
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Schock in der Millionenmetropole London: Mitten in der City stürzte am Mittwoch ein Hubschrauber ab. Die Maschine ging in Vauxhall, am Ufer der Themse, in Flammen auf. Bilanz: zwei Tote, darunter der Pilot, und zwölf Verletzte, einer davon schwer. Der Pilot (50) war Stuntman in Hollywood-Blockbustern, wie "Stirb an einem anderen Tag", "Tomb Raider II" und "Saving Private Ryan".

Schock in der Millionenmetropole London: Mitten in der City stürzte am Mittwoch ein Hubschrauber ab. Die Maschine ging in Vauxhall, am Ufer der Themse, in Flammen auf. Bilanz: zwei Tote, darunter der Pilot, und zwölf Verletzte, einer davon schwer. Der Pilot (50) war Stuntman in Hollywood-Blockbustern, wie "Stirb an einem anderen Tag", "Tomb Raider II und "Saving Private Ryan". 

Über London hängen dunkle Rauchschwaden. Mittwochmorgen gegen 8 Uhr, mitten in der Rushhour, stürzt ein Helikopter über der Londoner Innenstadt ab. Der tragische Unfall passiert am Südufer der Themse, nahe der Battersea Bridge.

Bei der Feuerwehr langt ein Notruf ein: Ein Hubschrauber vom Typ "Agusta Westland AW 109" soll einen Kran auf dem Dach des St. George Wharfs Towers übersehen haben. Das Fluggerät streifte den Kranarm, wurde aus seiner Flugbahn geschleudert und stürzte ab. Die herabregnenden Wrackteile trafen drei Gebäude und zwei Autos. Einer der Fahrer hatte sein Fahrzeug gerade verlassen.

Kranführer entging Tod

Die Feuerwehr ist sofort mit 22 Fahrzeugen vor Ort, unterstützt von Polizei und Rettung. In der Nähe der Unfallstelle befindet sich der Battersea Heliport. Der Kran war offenbar auf dem Dach eines neu gebauten Gebäudekomplexes am Südufer der Themse montiert. Er hing nach dem Unfall an der Seite des Gebäudes nach unten. Ein Zeuge sagte laut "Daily Mail", der Kranführer hatte Glück, da er an jenem Morgen, wie sonst auch immer, zu spät zur Arbeit kam.

Der Hubschrauber war um 7.36 Uhr vom Flughafen Gatwick aus gestartet und unterwegs nach Elstree in Hertfordshire, wo der Pilot einen Manager abholen hätte sollen. Warum der erfahrene Pilot den Kran streifte, ist noch unklar. Anzeichen für einen terroristischen Hintergrund gab es nicht. In der Nähe des Unglücksortes befindet sich die Zentrale des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6.

Vor Absturz: Pilot bat um Umleitung

Nach Angaben des Hubschrauber-Betreibers hatte der Pilot wegen schlechter Sicht um eine Umleitung gebeten. Auch am London Airport war es am Morgen wegen Sichtbehinderungen zu Verzögerungen gekommen.

Der Helikopter war auf dem Weg von Redhill in der Grafschaft Surrey nach Elstree in Hertfordshire. Seine Route entsprach dem Flugplan. Wegen des diesigen Wetters bat er aber bei einem nahe gelegenen Landeplatz im Stadtteil Battersea um Landeerlaubnis. Kurz darauf rammte der Helikopter den Kran. Ein Augenzeuge berichtete auf "Sky News", dass genau über dem Gebäude eine tiefhängende Wolke die Sicht behinderte.

Hollywood-Stuntman starb

Der Pilot, ein ehemaliger Ski-Lehrer, der seit dem Jahr 1997 für die Firma RotorMotion flog, die sich auf Privatflüge der Reichen und Schönen spezialiesiert hat, überlebte das Unglück nicht, wie die Polizei bestätigte. Es handelt sich um den 50-jährigen Pete Barnes, der als Stuntman in Hollywoodstreifen, wie "Stirb an einem anderen Tag", "Tomb Raider II" und "Saving Private Ryan" gespielt hat. Der Pilot befand sich zum Zeitpunkt des Unglücks allein im Heli.

25 Jahre Flugerfahrung

Auf seinem LinkedIn-Profil gibt Barnes an, dass er 25 Jahre Erfahrung als Pilot hat und mehr als 10.500 Stunden als Heli-Pilot und über 500 Stunden als Flugzeug-Pilot verbracht hat. Im Jahr 2004 rettete er einen Autolenker aus einem Fluss, der Hochwasser führte (s. Foto), als er für die Flugrettung arbeitete. Auch gab er Heli-Flugunterricht.

Am Boden starb außerdem ein Passant. 13 Menschen wurden verletzt, sechs von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Ein Autofahrer konnte aus seinem brennenden Wagen gerettet werden.

Zeugen gibt es genug, denn die Unfallstelle ist nahe der stark frequentierten Vauxhall Busstation. Als die Pendler eintrafen, fanden sie ihre Station großräumig abgeriegelt. Menschen verließen ihre Autos, um das Flammen-Inferno aus nächster Nähe zu beobachten.

Sofort erschienen auch die ersten Fotos auf Twitter, die ein brennendes Trümmerfeld zeigten. Kurz vor 11 Uhr gab die Feuerwehr Bescheid, dass der Großteil der Flammen gelöscht wurde. Kurzzeitig war der Zugverkehr aller Zuge in diese Richtung von der nahegelegenen Waterloo Station aus unterbrochen worden.