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Uni ließ ChatGPT Trost-Mails nach Amoklauf schreiben

Nach den tragischen Ereignissen an der Uni von Michigan, wo eine tödliche Schießerei stattfand, ließ eine andere Uni ChatGPT Trost-Mails schreiben.

Eine Trost-Mail von der Vanderbilt Universität im Bundesstaat Tennessee geriet heftig in Kritik.
Eine Trost-Mail von der Vanderbilt Universität im Bundesstaat Tennessee geriet heftig in Kritik.
Vanderbilt University

Mit der Ankunft von Künstlicher Intelligenz in der Öffentlichkeit, hauptsächlich durch Chatbots wie ChatGPT, wird die KI neben dem privaten Gebrauch auch vermehrt in beruflichen Bereichen genutzt. Doch eine Universität im Bundesstaat Tennessee geriet dafür heftig in Kritik.

Die Vanderbilt Universität wollte die Studenten aufgrund des jüngsten Amoklaufes an der Michigan Universität ermutigen. Dafür schrieb die Abteilung für Gleichberechtigung, Vielfalt und Integration ein Rundmail. Doch das Kleingedruckte am Schluss gab preis: Der Text wurde von ChatGPT erstellt.

Neben dem Hinweis am Ende der E-Mail war der Einfluss der KI auch im Text selber offensichtlich. Es wurde mehrfach dasselbe wiederholt und der Inhalt war unpersönlich und oberflächlich geschrieben. Studentinnen und Studenten geben auf Social Media ihren Frust kund: "Wie kann man eine so schlimme Situation noch übler machen", schreibt eine Studentin.

Rektorin entschuldigt sich

Nachdem sich die Nachricht verbreitet hat, veröffentlichte die Rektorin Camilla Benbow auf der Webseite der Universität eine öffentliche Entschuldigung. "Ich bin auch zutiefst beunruhigt darüber, dass in einer Mitteilung meiner Verwaltung das entscheidende Bedürfnis nach persönlicher Verbundenheit und Empathie gefehlt hat", schreibt Benbow.

Die Schulleitung hat zwei betroffene Mitarbeiter nun temporär suspendiert und wird dem Hergang der Sache nachgehen. "Ich entschuldige mich aufrichtig bei all jenen, die etwas Besseres von uns verdient und nicht erhalten haben", schreibt Benbow zum Abschluss.

Die Ereignisse dieser Entschuldigung lösten auch eine Debatte aus, wann es angebracht sei, KI-generierte Texte zu erstellen und wann nicht. Ein Student an der Vanderbilt Universität meint in deren Schulzeitung: "In solchen Tragödien braucht es mehr Menschlichkeit, nicht weniger."

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