Politik

Uni-Professor will Lockvögel in Trafiken schicken

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Ende März beraten die Landesräte in Krems über ein österreichweites Rauchverbot für Unter-18-Jährige. Ein Mediziner vom Landesklinik Wiener Neustadt setzt sich darüber hinaus für weitere Maßnahmen gegen den tödlichen Qualm ein.

Bei Ärzten sorgte es für böses Blut, jetzt könnten auch die Trafikanten verbreitet in den "Genuss" von Mystery Shopping" kommen. Zumindest, wenn es nach dem Präsidenten der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) geht. Franz Xaver Roithinger fordert, dass die Behörden verstärkt Minderjährige in Trafiken entsenden, um zu kontrollieren, ob diese den gesetzlichen Auflagen nachkommen.

Monopol kündigte Selbstkontrolle an

Die Monopolverwaltung hatte bereits im Vorjahr angekündigt, 2017 jung aussehende 16-Jährige in Trafiken zu schicken, um zu prüfen, ob Trafikanten Ausweise kontrollieren. Den Bezirkshauptmannschaften ist gesetzlich bereits erlaubt, Testkäufer unter 16 Jahren zu entsenden.

Im EU-Vergleich hinke Österreich beim Jugendschutz hinterher, bemängelte Roithinger: "Nur mehr drei Länder in Europa haben die Altersgrenze für Zigarettenkauf noch nicht auf 18 Jahre angehoben. Alle unsere Nachbarn haben zur Kontrolle auch 'Mystery Shopping' in Tabakverkaufsstellen mit unabhängigen Testkäufern eingeführt." Zudem würden Zigarettenautomaten es Minderjährigen leicht machen, an Tabakprodukte zu gelange: "Die Mehrzahl der EU-Staaten hat Zigarettenautomaten abgeschafft, weil die elektronische Alterskontrolle unverlässlich ist."

Gerade Jugendliche müssten vor den Gefahren von Tabakkonsum geschützt werden, so die ÖKG in einer Aussendung: "Je früher mit dem Rauchen begonnen wird, desto schwerer kommt man später wieder davon los und umso höher wird das Risiko eines frühzeitigen Herzinfarkts oder Schlaganfalls."