Die Regierungsverhandlungen haben noch nicht begonnen. Dennoch erteilte Bundeskanzler Karl Nehammer FPÖ-Chef Herbert Kickl eine erneute Koalitions-Absage, nachdem sie sich zum Vieraugengespräch getroffen haben.
Aus der Volkspartei machen sich nun aber mahnende Worte breit. Immerhin gehe sich dann nur eine Koalition mit der SPÖ und einem dritten Partner aus. Dabei dürfe sich die ÖVP aber "nicht unter Wert verkaufen oder unnötige Kompromisse eingehen, nur um den Kanzlerposten zu retten", erklärte der scheidende Nationalratsabgeordnete Franz Hörl (ÖVP) gegenüber der APA.
Im Interview monierte er zudem, dass "wir leider schon seit längerem den direkten Draht zu den Menschen verloren haben". Das würde auch das Wahlergebnis zeigen. Jetzt darf es laut dem Zillertaler Hotelier und Multiunternehmer nicht so weit kommen, die Volkspartei "von ihrer eigenen Linie abweichen zu lassen, nur um eine Koalition zu sichern".
Das Ergebnis sei, "trotz aller Regierungsverhandlungen gründlich zu analysieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen". "Andernfalls drohen in Zukunft noch gravierendere Verluste", mahnte Hörl.
Der Abgeordnete galt bislang nicht als Gegner einer türkis-blauen Regierung. Auf Nachfrage, ob er die Linie von Kanzler Nehammer und damit den Ausschluss der Freiheitlichen unter der Führung von Herbert Kickl für richtig erachte, wollte er sich nicht äußern.
Es müsse aber ein Ergebnis bei den Verhandlungen herauskommen, mit dem der "Standort gesichert" und die "internationale Wettbewerbsfähigkeit Österreichs wiederhergestellt wird", so Hörl.