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UNO-Helfer starben bei Taliban-Anschlag in Kabul

Heute Redaktion
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Nach einem verheerenden Anschlag der Taliban in der afghanischen Hauptstadt Kabul am Freitag hat sich die Zahl der Todesopfer bis Samstag auf 24 erhöht. Unter den Toten befinden sich 13 Ausländer, darunter vier Mitarbeiter der Vereinten Nationen.

in der afghanischen Hauptstadt Kabul am Freitag hat sich die Zahl der Todesopfer bis Samstag auf 24 erhöht. Unter den Toten befinden sich 13 Ausländer, darunter vier Mitarbeiter der Vereinten Nationen.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Angriff auf ein bei ausländischen Diplomaten beliebtes und stark gesichertes Restaurant auf das Schärfste. Solche Anschläge auf Zivilisten seien "völlig inakzeptabel" und ein "abscheulicher Bruch der internationalen Menschenrechte". Auch der UNO-Sicherheitsrat zeigte sich entsetzt über die Bedrohung, die die Taliban, das Terrornetzwerk Al-Kaida und andere bewaffnete Gruppen für die Bevölkerung, die afghanischen Sicherheitskräfte, die internationale Schutztruppe und die internationalen Hilfsorganisationen darstellten.

Eupol-Mann unter den Toten

Bei dem Angriff starben insgesamt 24 Menschen - 13 Ausländer, acht afghanische Zivilisten sowie die drei Taliban-Angreifer. Nach Angaben des Außenministeriums in Kopenhagen starb auch ein dänischer Angehöriger der europäischen Polizeitruppe (Eupol) in Afghanistan. Auch der Afghanistan-Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF), der Libanese Wabel Abdallah, wurde getötet.

Taliban nennen andere Zahlen

Angaben der Taliban, wonach Deutsche unter den Opfern seien, wurden nicht bestätigt. Die Taliban, die sich zu dem Anschlag bekannten, sprachen am Samstag von insgesamt 37 Toten - "29 ranghohe ausländische Eindringlinge und acht afghanische Söldlinge". Angaben der Taliban zu Opfern waren in der Vergangenheit aber stets ungenau oder übertrieben.

Gezielt Ausländer getötet

Die Taliban ließen wissen, der Selbstmordanschlag habe gezielt Ausländern gegolten. Es habe sich um einen Vergeltungsschlag für ein "Massaker" in der Provinz Parwan in dieser Woche gehandelt. Dort waren nach Darstellung eines Mitarbeiters aus dem Büro des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai bei dem NATO-Luftangriff sieben Kinder und eine Frau getötet worden.

Blutbad nimmt kein Ende

Nach Erkenntnissen der Polizei hatten drei Taliban das stark abgesicherte Restaurant im Viertel Wazir Akbar Khan angegriffen, in dem viele ausländische Botschaften ihren Sitz haben. Einer der Angreifer schaltete das Wachpersonal aus, indem er das am Körper getragene Sprengstoffpaket zündete. Seine beiden Komplizen stürmten daraufhin das Restaurant und feuerten auf Gäste und Angestellte. Dabei starb auch der libanesische Besitzer des Restaurants. Die Angreifer wurden später bei Schusswechseln mit der Polizei getötet.

In den vergangenen Tagen hatte es mehrere Angriffe in Kabul gegeben, darunter auch einen Selbstmordanschlag. In einem zweiten Fall war ein Selbstmordattentäter erschossen worden, bevor er seine Bombe zünden konnte.