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UNO-Klimakonferenz: "Es geht ums Überleben"

Heute Redaktion
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Seit dem Vormittag sitzen die Vertreter von gut 190 Ländern und der EU in der polnischen Hauptstadt Warschau beisammen, um nach dem Kyoto-Protokoll ein internationales Klimaabkommen auf Schiene zu bringen.

Das neue verbindliche, globale Klimaabkommen soll bis 2015 ausgehandelt sein. 2020 soll es in Kraft treten. Schon im Vorfeld haben Umweltgruppen konkrete Zusagen von den Industrienationen zur Verringerung der Schadstoffwerte verlangt und von Europa gefordert, mit ehrgeizigen Zielen Initiative zu zeigen.

Kofi Annan pro Umweltsteuer

Kofi Annan, der ehemalige UNO-Generalsekretär, begründete seine Forderung nach einer Umweltsteuer mit dramatischen Worten: Es gehe ums Überleben, die Erderwärmung sei eine Bedrohung für die Menschheit. "Ich weiß, dass viele daran zweifeln, aber der Klimawandel ist da", so der Friedensnobelpreisträger. Die Erderwärmung werde von vielen Menschen unterschätzt. Über Umweltsteuern könnte man den Konsum drosseln.

"Lücke zwischen Handeln und Ziel"

Achim Steiner, Direktor des UNO-Umweltprogramms (UNEP), hat eindringlich zu mehr Tempo in der Klimapolitik gemahnt. "Die Geschwindigkeit, mit der wir vorangehen, reicht vorn und hinten nicht", so Steiner. "Die Lücke zwischen Handeln und Ziel wird immer größer." Das habe Konsequenzen für die Wirtschaft und die Zukunft.

"Historische Chance"

Todd Stern, der US-Gesandte auf der Konferenz, ortet eine "historische Chance". Das ist insofern interessant, als in den vergangenen Jahren gerade die USA auf der Bremse gestanden sind. Jetzt, da China seine Kohle-Emissionen verringern wolle, soll das anders werden.