Wien

Unsichtbare Gefahr – Zahlreiche Verletzte in ganz Wien

Im gesamten Wiener Stadtgebiet gab es letzte Nacht Verletzte, mehrere Häuser mussten evakuiert werden. Eine der Ursachen war das Niederdruckwetter.

Leo Stempfl
Ein CO-Melder kann Leben retten. (Symbolbild)
Ein CO-Melder kann Leben retten. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

In der Nacht auf Freitag gab es im gesamten Wiener Stadtgebiet unzählige Einsatze von Feuerwehr und Rettung. Grund waren schlecht gewartete Gasthermen, defekte Rauchfänge und das in der Nacht herrschende Niederdruckwetter in Kombination mit extremer Hitze. Insgesamt mussten zehn Personen wegen des Verdachts auf Kohlenstoffmonoxidvergiftungen (CO) ins Spital.

Mehrere Wohnhäuser evakuiert

Einige Beispiele:

In Ottakring rückte die Berufsfeuerwehr Wien zu zwei CO-Einsätzen aus: Beide Wohnhäuser wurden wegen stark erhöhtem CO-Wert evakuiert. Insgesamt 31 Personen waren bei beiden Einsätzen betroffen, davon mussten 9 Personen mit Verdacht auf CO-Vergiftungen in Spitäler gebracht werden.

In der Josefstadt klagte ein Wohnungsinhaber über Kopfschmerzen und verständigte die Feuerwehr. In der Wohnung wurde ein erhöhter CO-Wert festgestellt, der Mann dem Rettungsdienst übergeben.

In einer Wohnung in der Leopoldstadt schlug ein CO-Heimmelder rechtzeitig Alarm und verhinderte Schlimmeres.

In einer anderen Wohnung in der Leopoldstadt waren zwei Bewohner von einem erhöhten CO-Wert durch eine Gastherme betroffen, wobei eine Person in ein Spital eingeliefert wurde.

Bei allen Einsätzen wurden die betroffenen Gasthermen gesperrt und die Wohnungen mit Hochleistungsventilatoren gelüftet. Die Berufsrettung Wien war mit der Sondereinsatzgruppe im Einsatz.

Gefährlicher Luftstoppel bei Hitze

Unter normalen Umständen ist eine Gastherme absolut sicher, informiert die Berufsfeuerwehr der Stadt Wien. Probleme mit einer erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Konzentration kann es dann geben, wenn Therme oder Rauchfang nicht oder nur schlecht gewartet sind, es besonders heiß ist oder wenn Ventilatoren die Luft aus der Wohnung ins Freie saugen – beispielweise bei einer Dunstabzugshaube oder einer Klimaanlage, die die Abluft ins Freie blasen.

Beim Betrieb der Therme im Sommer – Duschen oder Geschirr abwaschen – ist es deswegen ratsam, unbedingt Fenster und Türen zu dem Raum öffnen, in dem die Therme montiert ist. Hohe Temperaturen begünstigen überdies Kohlenmonoxid-Unfälle: Durch große Hitze kann sich in den Rauchfängen eine Art Luftstoppel bilden. Die Abgase sind im Vergleich zur Außenluft nicht heiß genug und können dadurch nicht mehr abziehen.

Daher ist es wichtig, die Gastherme regelmäßig zu warten, den Rauchfang regelmäßig überprüfen zu lassen und beim Einbau neuer Türen oder Fenster den Rauchfangkehrer zu kontaktieren. Dieser muss feststellen, ob die Therme noch ausreichend Verbrennungsluft bekommt.

Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farb- und geruchloses Gas. Gelangt es über die Lunge in den Blutkreislauf, bindet es sich – vereinfacht erklärt – an die roten Blutkörperchen und verhindert den Sauerstofftransport im Körper. Der Organismus erstickt innerlich. Symptome einer leichten Kohlenstoffmonoxidvergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel und grippeähnliche Symptome. Wenn solche Symptome auftreten, sofort den gefährdeten Bereich verlassen und Rettung und Feuerwehr verständigen.

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