Politik

Unterricht nach Lockdown: Nur eine Schularbeit pro Fach

Schulen und Handel sperren nach dem Lockdown am Montag wieder auf. Im Schulbetrieb wird sich aber einiges ändern.

Stefanie Riegler
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Auch für die Schüler gibt es in den kommenden Wochen viele Änderungen.
Auch für die Schüler gibt es in den kommenden Wochen viele Änderungen.
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Am Mittwoch verkündet die Regierung die ersten Öffnungsschritte nach dem Lockdown. Die Schulen machen am Montag wieder auf, doch vorerst nicht für alle Schüler. Die Pflichtschüler und Maturanten kehren wieder zurück, auch die Kindergärten sperren wieder auf.

Die Oberstufe bleibt im Distance-Learning, erst im Jänner soll es für sie wieder losgehen. Wo es möglich ist, soll es einen zeitversetzten Unterricht geben und auch Extraräume angemietet werden. Einen tageweisen Unterricht wie im Mai/Juni wird es diesmal nicht geben.

Maskenpflicht ab 10 Jahren im Unterricht

"Schulen sind für die persönliche Entwicklung der Kinder besonders wichtig", betonte Vizekanzler Werner Kogler. Ihm sei es wichtig, dass sich die Matura-Klassen auf ihren bevorstehenden Abschluss bestens vorbereiten können.

Bildungsminister Heinz Faßmann informierte am Mittwoch ebenfalls darüber, wie der Schulbetrieb im Detail nun aussehen wird. So müssen alle Kinder ab 10 Jahren einen Mund-Nasen-Schutz tragen, auch im Unterricht. Auch für das Lehrpersonal gilt eine Maskenpflicht. An die Lehrer werden FFP2-Masken ausgegeben.

Lehrpersonal wird regelmäßig getestet

Bildungsminister Heinz Faßmann weiß, dass die Maskenpflicht im Unterricht eine "heikle Angelegenheit" sei. "Aber mir ist diese Regelung lieber, als den Präsenzunterricht aufzugeben", so der ÖVP-Politiker.

Die Testungen der Lehrkräfte am kommenden Wochenende helfen ebenfalls, mögliche Infizierte aus der Infektionskette herauszunehmen. So können sie andere Schüler und Kollegen nicht mehr anstecken. Laut Faßmann werden die Testungen regelmäßig stattfinden.

Musik und Turnen im Freien

In den Schulen werden vorerst keine Veranstaltungen stattfinden. Turn- und Musikunterricht wird im Freien abgehalten. Wenn das nicht möglich ist, könne man Theorie durchnehmen bzw. das Turnen im Turnsaal so gestalten, dass kein Kontakt zu anderen Schülern stattfindet. 

Im Lockdown wurde bereits von vielen Schülern eine Flut an Tests und Schularbeiten im Dezember befürchtet. Diese wird es laut dem Bildungsminister nicht geben. Es wird nur eine Schularbeit pro Fach notwendig sein. Für die Note fließen auch Wiederholungen, Mitarbeit und Hausübungen hinein.

Kein Schichtbetrieb

Einen Schichtbetrieb wie im Frühjahr wird es nicht geben. Dieser hatte laut Faßmann einen Nachteil für Mehrkind-Familien gebracht, da die Betreuungsmöglichkeiten nicht synchron waren. "Das hat in vielen Haushalten zu Stresssituationen geführt. Ich glaube, dass das nun die bessere Lösung ist" so der Minister.

Für Lehrer, die sich nicht testen lassen wollen, empfiehlt Faßmann FFP2-Masken zu tragen. Das "Distance Learning" habe besser funktioniert als im Frühjahr, vor allem was Lernplattformen betrifft. "Es ist aber nie ein vollständiger Ersatz für die Präsenzlehre", so Faßmann.

Dass die Oberstufen im Heimunterricht bleiben, sei Folge einer schwierigen Balanceabschätzung. Faßmann wisse, dass einige von den Schülern seit dem Frühjahr nur selten in der Schule waren. "Aber man müsse auch sagen, dass ihre Rolle im Infektionsgeschehen groß sei und dass sie besser zuhause arbeiten könnten." Dringende Schularbeiten können verschoben werden oder etwa in Turnsälen stattfinden.

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    Die Bundesregierung verkündete, wie es nach dem Lockdown weitergeht.
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