Politik

Untreue? Petzner im T-Shirt vor Gericht

Heute Redaktion
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Für das Wiener Straflandesgericht gehören Einvernahmen zum Tagesgeschäft, am Montag aber sorgte jene von Stefan Petzner für ein ungewöhnliches Medien-Interesse. Der BZÖ-Abgeordnete war am Vormittag geladen, um sich wegen Untreuevorwürfen zu verantworten und wurde beim Eintreffen am Gericht von Fotografen und Kameraleuten in Empfang genommen.

Skurriler Auftritt von Stefan Petzner im Wiener Straflandesgericht. Der BZÖ-Abgeordnete kam im legeren London-T-Shirt und Sakko zu dem Prozess, um sich . Dazu trug er weiße Basketballschuhe.

Petzner wollte im Vorfeld seiner Einvernahme keine Stellungnahme abgeben. Er hatte die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft - wie auch alle anderen Beteiligten - stets zurückgewiesen.

"Bei Verurteilung trete ich zurück"

In einem TV-Interview in der "ZiB 2" am vergangenen Freitag hatte er aber auch angekündigt, bei einer erstinstanzlichen Verurteilung zurücktreten zu wollen. Schon im Falle einer Anklage werde er sich aus dem Korruptions-Untersuchungsausschuss zurückziehen, hatte er weiters gemeint.

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen einer Werbebroschüre, die kurz vor der Landtagswahl 2009 an alle Kärntner Haushalte verschickt worden war. Der Verdacht lautet auf Amtsmissbrauch und Untreue, da die Drucksorte aus öffentlichen Mitteln finanziert wurde, optisch aber an die Werbelinie des BZÖ - dem sich damals noch alle vier Politiker zugehörig fühlten - erinnerte.

Dörfler: Rechne mit 100 % mit keiner Anklage"

Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler, selbst Beschuldigter, sieht keinen Grund zur Aufregung. „Ich rechne zu 100 Prozent mit keiner Anklage", sagt der frühere BZÖ- und nunmehrige FPK-Mann im Gespräch mit der „Presse". Er werde heute „völlig ruhig" in die Einvernahme gehen und Rede und Antwort stehen. „Ich bin mir sicher, dass ich nichts verbockt und daher auch nichts zu befürchten habe." Schließlich zeige die Broschüre Politiker aller Coleurs - nicht nur des BZÖ - sowie Wirtschaftskapitäne. „Das ist wirklich eine Landesimage- und keine Parteibroschüre." Eine Absicht, mit der Broschüre (auch) Wahlwerbung für das BZÖ zu machen, das damals ums politische Überleben kämpfte, habe es schlicht nicht gegeben. „Ich habe sie auch am Tag des Erscheinens das erste Mal gesehen", sagt Dörfler.

Ob er als Landeshauptmann zurücktreten würde, sollte es doch zu einer Anklage kommen? Dazu will Dörfler sich nicht festlegen: „Ich mutmaße nicht. Ich vertraue auf den Rechtsstaat Österreich."