Diese Nachricht erschütterte am Mittwoch Österreich: Staatsschutz und Polizei haben einen geplanten Terror-Anschlag mit Bomben und Macheten auf eines der Taylor Swift-Konzerte im Ernst-Happel-Stadion verhindert.
Der mutmaßliche Haupttäter, Beran A. (19), wurde bei einem Großeinsatz im niederösterreichischen Ternitz dingfest gemacht. Stolz prahlte er im stundenlangen Verhör mit seinen Plänen. Der junge IS-Fanatiker habe "möglichst viele Ungläubige töten" wollen. Die Mega-Events wurden abgesagt, doch seither geht die Angst im Land um.
In dieser angespannten Situation meldete sich nun Bundeskanzler Karl Nehammer (VP) zu Wort. Er hat seinen Urlaub unterbrochen, um bei einer Pressekonferenz in Wien zu den geplanten Anschlägen Stellung zu beziehen.
"Leider leben wir in Zeiten, in denen es Kräfte gibt, die unsere Lebensfreude und unsere Freiheit mit terroristischen Mitteln bekämpfen wollen", begann Nehammer mit einem Rückblick auf vergangene Anschläge in Paris oder Moskau. "So ein Anschlag war eben jetzt auch bei uns geplant. Gott sei Dank konnte diese Tragödie verhindert werden."
Nicht nur für die Zehntausenden Swifties sei es ein Moment der Traurigkeit, so der Kanzler. Es sei aber "unausweichlich", dass die Sicherheit vorgehe. Der Veranstalter habe aus Sicht Nehammers mit der Absage verantwortungsvoll gehandelt. Die drei mutmaßlichen Täter hätten ein "Blutbad" anrichten wollen.
"Es ist in Wahrheit unvorstellbar, welchen unermesslicher Schaden beim Gelingen dieses Anschlags angerichtet worden wäre", so der Kanzler. Nur durch intensive Zusammenarbeit mit dem neuen Verfassungsschutz der Republik, der DSN, dem Heeresnachrichtenamtes, Partnerdiensten aus dem Ausland und der österreichischen Exekutive konnte man den Fanatiker stoppen. Die Observierung im Vorfeld des Zugriffs und auch die Identifizierung von Mittätern sei "eine mehr als herausfordernde und schwierige Aufgabe".
"Terror will Hass säen zwischen den Menschen, eine Gesellschaft gegeneinander aufbringen. Umso wichtiger ist es, dass man die Stärke unserer Gesellschaft, der Demokratie und Werte zeigt. In dem man sich die Hand reicht und nicht ausschlägt", erklärt Nehammer. Terroristen wollten den Staat zerschlagen und aus den Trümmern radikale Ideologien an die Macht bringen.
Er hofft darauf, künftig der Polizei und dem Staatsschutz mehr Möglichkeiten zur Verfügung stellen zu können. Das sei bisher an den parlamentarischen Mehrheiten gescheitert, dem verhinderten Anschlag, so meint der Kanzler, könne nun aber eine "Bewusstseinsbildung" folgen.
Ein junger IS-Fanatiker wollte vor dem Ernst-Happel-Stadion offenbar "möglichst viele Ungläubige töten", hatte dazu Macheten und Bomben vorbereitet. Er wurde davor aber von der Polizei am 7. August in Ternitz (NÖ) verhaftet. Der chronologische Überblick über die Ereignisse:
Der Nationale Sicherheitsrat werden jedenfalls in den nächsten Tagen zusammentreten. Das hatte die SPÖ am Donnerstag gefordert.