Lautes Schnarchen und nächtliches Röcheln nervt nicht nur enge Angehörige, sondern kann für Betroffene auch gefährliche Folgen haben. Zahlreiche "Schnarcher" leiden an Atemaussetzern – der sogenannten Schlafapnoe. Hier setzt der Atem immer wieder kurze Zeit aus – auch länger, bis hin zum Atemstillstand.
Grund genug für einen Mediziner, neben des herkömmlichen operativen Eingriffs auch alternative Methoden zur Behandlung auszutesten. In einem ehrgeizigen Experiment will Thomas Rainer von der Universität Innsbruck nun herausfinden, ob Didgeridoo-Spielen gegen Schnarchen helfen kann. Dazu suchte er über eine Anzeige Betroffene, die bereit sind, das uralte australische Instrument zu erlernen.
Das Didgeridoo-Spielen soll nämlich die Muskulatur im Rachenbereich durch seine besondere Spielweise trainieren. Es erfordert einen durchgehenden Atemfluss. Diese Zirkulations-Atmung lässt auch während des Einatmens Luft aus dem Mund strömen. Dadurch wird die Muskulatur im Rachenraum trainiert, erklärt der HNO-Arzt.
Zehn Neugierige fanden sich und müssen nun mittels eines Musikkurses das monotone Tröten mit der besonderen Atemtechnik erlernen. Ich habe kaum einen Ton herausgebracht, mittlerweile funktioniere das deutlich besser", sagt einer der Teilnehmer zum ORF. Im Herbst wollen die Kursteilnehmer und der Arzt Bilanz ziehen, ob das Schnarchen bzw. die Atemaussetzer seltener geworden sind.
Bis dahin üben die Teilnehmer regelmäßig im Kurs und auch zu Hause. Was nerviger klingt, das Schnarchen oder das Brummen des Digeridoos? Wir werden es wohl nie erfahren.