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Urteil nach Dreifachmord von Starnberg gefallen

In der Anklage um einen Dreifachmord in Starnberg ist nun das Urteil gefallen. Der Hauptangeklagten wurde zu 13 Jahren Jugendstrafe verurteilt.

Carolin Rothmüller
Der ermordete Sohn soll einen Amoklauf in einem Münchner Einkaufszentrum geplant haben.
Der ermordete Sohn soll einen Amoklauf in einem Münchner Einkaufszentrum geplant haben.
REUTERS

Im Prozess um den Dreifachmord von Starnberg hat das Landgericht München II nun lange Jugendstrafen verhängt. Den Hauptangeklagten Maximilian B., mittlerweile 22 Jahre, verurteilte das Gericht am Montag wegen Mordes und weiterer Taten zu 13 Jahren Jugendhaft, seinen mitangeklagten Freund Samuel V. (21) zu achteinhalb Jahren wegen Mordes. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass B. vor gut drei Jahren einen Freund und dessen Eltern im Schlaf erschossen hatte. V. war laut Urteil als Helfer Mittäter.

"Cooles Gangsterleben"

Die Vorsitzende Richterin sagte, die beiden Verurteilten wollten "ein cooles Gangsterleben" führen. Der Fall vom Januar 2020 hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. Zunächst waren die Ermittler davon ausgegangen, dass eines der Mordopfer - der 21 Jahre alte Freund der Angeklagten - zunächst seine Eltern und dann sich selbst erschossen hatte. Nach einer Festnahme wegen unerlaubten Waffenbesitzes zwei Wochen nach der Tat gestand B. von sich aus überraschend den Dreifachmord.

Mittäter hat Taxi "gespielt"

Sein Freund V. hatte ihn im Wissen um den bevorstehenden Mord an dem Freund zum Tatort gefahren, in der Nähe des Hauses im Auto gewartet und nach den Morden wieder abgeholt. Dies wertete das Gericht als Mittäterschaft am Mord an dem Freund. Die Morde an den Eltern lastete das Gericht V. nicht an.

Mit der Strafe blieb das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die für beide Angeklagte 13 Jahre und sechs Monate Jugendhaft sowie die Prüfung einer Sicherungsverwahrung gefordert hatte. Die Verteidigung des Haupttäters B. hatte zwölf Jahre Jugendhaft gefordert, die von V. einen Freispruch vom Mordvorwurf und eine Bewährungsstrafe wegen eines gemeinsam mit B. begangenen Raubs.

Habgier und Amoklauf

B. hatte die Eltern und deren als Waffennarr bekannten Sohn ermordet und danach zahlreiche Waffen des Sohns gestohlen. Diese wollte er zusammen mit V. verkaufen, weshalb das Mordmotiv der Habgier vorlag. In dem Prozess kam aber auch heraus, dass der ermordete Sohn einen Amoklauf in einem Münchner Einkaufszentrum geplant haben soll.

Der nach den bekannt gewordenen Tatplänen als Mit-Amokläufer vorgesehene B. gab als Motiv für den Mord an seinem Freund an, dass er den Amoklauf verhindern wollte. Der Prozess gegen die beiden Männer lief seit August 2021.

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