Salzburg

Zahnarzt behandelte trotz Corona-Infektion

Obwohl positiv auf das Coronavirus getestet, behandelte ein Zahnarzt fröhlich weiter Patienten. Dabei verzichtete er auch auf den Mundschutz.

Leo Stempfl
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Auch vor Corona galt ein Mundschutz für Zahnärzte als selbstverständlich.
Auch vor Corona galt ein Mundschutz für Zahnärzte als selbstverständlich.
istock

Im 6.800 Einwohner großen Bad Hofgastein (Salzburg) soll der Zahnarzt bereits als Maskengegner bekannt gewesen sein. So ging er laut "Kronen Zeitung" etwa ohne Maske in eine Apotheke, laut "orf.at" gab es immer wieder Beschwerden wegen mangelnder Hygiene in der Ordination. Im März war plötzlich ein Schnelltest positiv.

Dessen ungeachtet, behandelte der Mittvierziger noch am selben Tag Patienten. Dabei trug er wieder keine Maske. Eine Anzeige folgte. Selbst das hielt ihn aber nicht davon ab, weiter seinem Beruf nachzugehen. Trotz positivem PCR-Test erschien er tags darauf erneut bei seiner Ordination. Dort setzte es dann die Festnahme.

Urteil

"Es ist besorgniserregend, wenn gerade ein Arzt die Hygiene-Maßnahmen missachtet", sagte Staatsanwältin Elena Haslinger damals. Zwei Wochen saß er deswegen in Untersuchungshaft. Der Ort Bad Hofgastein selbst musste wenig später abgeriegelt werden, weil die Corona-Situation außer Kontrolle geraten war.

Wie groß der Beitrag des Zahnarztes dazu war, ist noch unklar. Zumindest seine Assistentin und ein Patient sollen infiziert worden sein. So oder so lautete die Anklage auf vorsätzliche Gefährdung durch übertragbare Krankheiten.

Am Landesgericht Salzburg zeigte er sich laut "orf.at" weiter nicht einsichtig. Der Kassenvertrag wurde ihm bereits zuvor aufgekündigt. Vorerst wurde er zu einer bedingten Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt. Das ist allerdings noch nicht rechtskräftig, die Verteidigung ging in Berufung. Es gilt deswegen weiter die Unschuldsvermutung.