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US-Behörde: Glyphosat "nicht krebserregend"

Die US-Umweltbehörde ist weiterhin der Meinung, dass das Pestizid Glyphosat nicht krebserregend ist. Dazu muss man aber einige Dinge wissen.

Heute Redaktion
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Glyphosat-Verbot (Archivbild)
Glyphosat-Verbot (Archivbild)
Bild: picturedesk.com

Ein Glyphosat-Verbot wie bei uns dürfte es in den USA wohl nicht so schnell geben: Obwohl mehrere Gerichtsurteile auch in den Staaten zu dem Ergebnis kommen, dass das Pestizid krebserregend ist, ist ausgerechnet die US-Umweltbehörde anderer Meinung.

Wer steckt dahinter?

Die "United States Environmental Protection Agency" (EPA) kommt also zu dem Schluss, dass Glyphosat bei vorschriftsmäßigem Gebrauch kein Gesundheitsrisiko für den Menschen darstellt. Wenn man das liest, muss man allerdings wissen, wer da dahintersteht.

Die Behörde unterstützt mit dieser Einschätzung den Mutterkonzern des Glyphosat-Herstellers Monsanto, Bayer. Chef der Behörde ist ein Mann namens Andrew Wheeler. Er wurde von US-Präsident Donald Trump eingesetzt und verdiente sein Geld früher als Lobbyist für die Kohle-Industrie.

Wheeler gilt als Klima-Skeptiker und hält nichts davon, Treibhausgasemissionen zu begrenzen.

Die US-Regierung setzt sich obendrein als Ganzes sehr für Glyphosat ein, hilft dem Mutterkonzern Bayer bei Gerichtsverfahren, die es in den USA zuhauf gibt.

42.700 Kläger

Vor Gericht geht es um viel: 42.700 Kläger gibt es. Drei US-Prozesse wegen der angeblich krebserregenden Wirkung von Glyphosat hat der Konzern bereits verloren. Beobachter erwarten, dass sich Bayer auf lange Sicht auf einen milliardenschweren Vergleich einlassen muss.

In Österreich soll das Pestizid verboten werden. Wann das österreichweit in Kraft tritt, ist allerdings noch offen. Bisher haben bereits viele Gemeinden auf eigene Faust ein Verbot erlassen: