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US-Drohne abgestürzt – kommt Russland zu Geheim-Infos?

Die US-Drohne, die am Dienstag nach einer Kollision mit einem russischen Kampfjet ins Meer gestürzt ist, dürfte geheime Technologie verbaut haben. 

Über dem schwarzen Meer ist eine Drohne des Typs MQ-9 abgestürzt. Um die Bergung ist ein hochbrisanter Wettlauf entbrannt.  Symbolbild.
Über dem schwarzen Meer ist eine Drohne des Typs MQ-9 abgestürzt. Um die Bergung ist ein hochbrisanter Wettlauf entbrannt. Symbolbild.
NASA / Science Photo Library / picturedesk.com

Nach einem militärischen Zwischenfall zwischen den USA und Russland über dem Schwarzen Meer warnt die US-Regierung Moskau vor einer Eskalation. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, wies die Darstellung aus Moskau zu dem Vorfall zurück und sagte, die US-Regierung erwäge, Bildmaterial von dem Aufeinandertreffen einer US-Drohne mit zwei russischen Kampfjets zu veröffentlichen, um für Aufklärung zu sorgen.

Vorerst liegt die MQ-9-Drohne nun jedenfalls auf dem Grund des Schwarzen Meeres. Die US-Behörden haben sich bisher sehr bedeckt gehalten, was eine mögliche Bergung des unbemannten Flugzeugs, das pro Stück rund 32 Millionen Dollar (rund 30,2 Mio. Euro) kostet, angeht. So hieß es von John Kirby, dass die Russen die Drohne nach jetzigem Kenntnisstand noch nicht geborgen haben. "Was unsere Bergungsbemühungen angeht, habe ich momentan keine aktuellen Informationen", so der Kommunikationsdirektor des Sicherheitsrates.

Schiffe der US-Navy sind weit entfernt

Er verweist an die Navy, von der eine solche Bergung wohl durchgeführt würde. Die USA hätten «Vorkehrungen getroffen», um zu verhindern, dass die Drohne in fremde Hände gerate. Doch für die Vereinigten Staaten hat nun ein Wettlauf gegen Russland begonnen: So sind laut öffentlich zugänglichen Daten derzeit keine Schiffe der US-Marine im Schwarzen Meer unterwegs. Das nächste Schiff wäre laut der Plattform marinevesseltraffic die "USNS Arctic", ein schnelles Kampfunterstützungsschiff.

Denn falls es Russland gelingt, die Drohne zu bergen, könnte diese wichtige Erkenntnisse zu moderner Überwachungs- und Drohnentechnologie liefern, fürchtet der Ex-Oberstleutnant Alexander Vindman. Der ehemalige US-Militär schrieb nach dem Zusammenstoß bei Twitter: "Russland wird das Fehlen einer Reaktion als Einladung für mehr schlechtes Verhalten sehen."

Er mache sich Sorgen, dass Russland bestens positioniert sei, um die US-Technologie zu bergen und auszunutzen, wie "Newsweek" schreibt. Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten hat Russland, dessen Schwarzmeerflotte etwa in Sewastopol auf der Krim-Halbinsel ihren Heimathafen hat, diverse Schiffe im Schwarzen Meer, die eine Bergung ermöglichen könnten.

Über dem schwarzen Meer ist eine US-Drohne abgestürzt.
Über dem schwarzen Meer ist eine US-Drohne abgestürzt.
APA-Grafik / picturedesk.com

Kirby warnt vor Eskalation

Kirby mahnte nach dem Abschuss, ein derart unangemessenes Vorgehen russischer Piloten könnte zu "Fehleinschätzungen" zwischen den Streitkräften beider Länder führen. Mit Blick auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine sagte er: "Wir wollen nicht, dass dieser Krieg über das hinaus eskaliert, was er dem ukrainischen Volk bereits angetan hat."

Vom US-Militär hieß es zum Ablauf des Vorfalls, zwei russische Kampfjets hätten ein Abfangmanöver mit der amerikanischen Drohne vom Typ MQ-9 betrieben, die im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer geflogen sei. Einer der Kampfjets habe dabei den Propeller der US-Drohne getroffen und sei im Grunde in die Drohne reingeflogen. Diese sei danach nicht mehr manövrierfähig gewesen, US-Kräfte hätten sie deshalb vom Himmel holen und ins Meer stürzen lassen müssen. Durch den Crash habe man die Drohne komplett verloren.

Kreml-Jets sollen Drohnen nicht berührt haben

Russlands Verteidigungsministerium wies jede Verantwortung für den Absturz von sich. Die Drohne sei weder beschossen noch auf andere Weise angegriffen worden, hieß es in einer von der Staatsagentur Tass verbreiteten Mitteilung. Jets der Luftwaffe seien aufgestiegen, um einen unbekannten Eindringling über dem Schwarzen Meer zu identifizieren. Bei einem scharfen Ausweichmanöver habe die Drohne rapide an Höhe verloren und sei abgestürzt, lautete die Darstellung aus Moskau.

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