Ukraine

US-Experte prophezeit jetzt, "dass Putin getötet wird"

Trotz täglicher Entwicklungen scheint sich in der Ukraine wenig zu verändern. Nun spricht ein Ex-Geheimdienstler von einer "aussichtslosen Situation". 

Wladimir Putins Zukunft ist laut James Olson sehr ungewiss.
Wladimir Putins Zukunft ist laut James Olson sehr ungewiss.
via REUTERS

Aus russischer Sicht setzte es zuletzt immer wieder negative Schlagzeilen: Erst am Sonntag wurde der russische Kriegsblogger und Kreml-Vertraute Maksim Fomin bei einem Bombenanschlag in St. Petersburg getötet. Er berichtete von der Front – auch dort gibt es aktuell wenig Erfreuliches zu vermelden: Die russische Winter-Offensive wird von den meisten Beobachtern als gescheitert bezeichnet. Es konnten kaum ukrainische Gebiete eingenommen werden. 

Nun macht der ehemalige Chef der CIA-Spionageabwehr, James Olson, mit einem "Sun"-Interview auf sich aufmerksam. Der Ex-Geheimdienstler malt ein schwarzes Bild: "Es läuft ganz und gar nicht gut für Russland. Ich glaube, dass Putin in einer aussichtslosen Situation ist. Ich glaube, dass es im Militär, in den Geheimdiensten und unter den Oligarchen eine starke Unterströmung der Opposition gegen Putin gibt."

Inner-russische Krise?

Diese Aussage reiht sich in die Berichte ein, die im Zusammenhang mit dem St. Petersburger Bombenanschlag aufkamen. Während der Kreml einerseits ukrainische Kräfte, andererseits die Opposition um den inhaftierten Kritiker Nawalny verantwortlich macht, gibt es auch andere Theorien: Demnach sollen innerrussische Machtkämpfe hinter dem Attentat stecken. 

In den letzten Monaten haben sich die Stimmen gegen Wladimir Putin und seine Führungsriege gemehrt. So meinte Gagik Melkonyan, Abgeordneter der armenischen Nationalversammlung und Mitglied der Regierungspartei: "Wenn Putin nach Armenien kommt, sollte er verhaftet werden." Er warnt den Kreml-Chef: "Putin sollte besser in seinem eigenen Land bleiben." Diese Aussagen sind besonders erstaunlich, da Armenien als enger Verbündeter Russlands gilt.

"Ich glaube, dass er entfernt wird."

Wie viele politische Beobachter sieht auch Ex-Geheimdienstler Olson Putins Zukunft in Abhängigkeit vom Ausgang des Ukraine-Kriegs. Solange Putin an der Macht bleibt, werde er auch an dem Krieg festhalten, so Olson. Um den Krieg zu beenden, müsse man den Kreml-Chef also stürzen – oder gar töten.  

Olson scheint diesbezüglich Hoffnung zu haben: "Wenn Putin an der Macht bleibt, wird es einen langen Krieg geben, weil er nicht aufgeben wird. Aber: Ich glaube nicht, dass Putin an der Macht bleiben wird. Ich glaube, dass er entfernt wird." Weiters habe sich der Kriegsherr "verkalkuliert", indem er die Macht und Effektivität seiner Führung überschätzt habe. 

Attentat auf Putin

Für Olson ist klar: Russland leidet schwer unter dem Krieg, nicht zuletzt wegen der westlichen Sanktionen. Daher sieht er nur ein realistisches Zukunftsszenario, das alle beteiligten Parteien entlastet und dem schrecklichen Krieg ein Ende setzt: "Ich denke, dass Putin getötet wird. Ich würde ein Attentat nicht ausschließen. Und das wäre dann das Ende des Krieges. Denn das russische Volk leidet. Putin lässt Russland ausbluten und das kann er nicht ewig tun."

Dies sei auch für andere Länder hochgradig relevant. Denn: Sollte es nicht so kommen, dass Putin gestürzt oder getötet wird, geht Olson von einer Ausweitung des Krieges aus. Dann bestehe ein "extremes Risiko", dass Russland auch gegen andere Staaten in den Krieg zieht. 

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    Wladimir Putin während eines Besuchs der Ulan-Ude Flugzeugfabrik, Russlands führendem Hersteller von Helikoptern, in Ulan-Ude im südöstlichen Sibirien am 14. März 2023.
    Wladimir Putin während eines Besuchs der Ulan-Ude Flugzeugfabrik, Russlands führendem Hersteller von Helikoptern, in Ulan-Ude im südöstlichen Sibirien am 14. März 2023.
    IMAGO/ITAR-TASS